Euroleague: Alba vs. ZSKA, die Bayern in Barcelona
Für Bayern-Coach Svetislav Pesic ist der Trip nach Katalonien auch eine Reise in die Vergangenheit. Der erfahrene Trainer war von 2002 bis 2004 für den FC Barcelona verwantwortlich. 2003 gelang ihm mit dem Triple-Gewinn der gang große Wurf. “Für mich als Trainer war es der größte Erfolg, zweimal in Folge die ACB-Liga zu gewinnen”, sagte Pesic im Vorfeld des Duells mit seinem früheren Arbeitgeber. “Ich freue mich immer darauf, wieder nach Barcelona zu kommen. Ich habe diese Region sehr zu schätzen gelernt.”
Allerdings trübt die unsichere Personalsituation bei den Münchnern die Stimmung. Der Trainer selbst und auch zahlreiche Spieler wurden von einem Grippe-Virus heimgesucht. “Wir haben einige kranke Spieler und einige haben gerade erst wieder das Training aufgenommen. Wir sind somit nicht in der besten physischen Verfassung, aber daraus müssen wir unsere Motivation ziehen”, so Pesic. Bis auf Bryce Taylor und Paul Zipser werden am Abend wohl dann alle dabei sein.
Die Katalanen – amtierender Meister in Spanien und Euroleague-Dritter – um den mittlerweile 34-jährigen Shooting Guard Juan Carlos Navarro weisen zahlreiche Stars in ihrem Kader auf. US-Power Forward Justin Doellman (Valencia), der tschechische Guard Tomas Satoransky (Sevilla) und der Center der deutschen Nationalmannschaft, Tibor Pleiß (Laboral Kutxa), stießen neu hinzu.
Die Stützen heißen neben Navarro aber vor allem Alex Abrines, der Serbe Ante Tomic sowie der brasilianische Guard Marcelinho Huertas. “Spieler wie Navarro, Huertas und Tomic sind sehr gut eingespielt. Barça wird in dieser Saison noch schnelleren Basketball spielen”, ahnt Svetislav Pesic.
Obradovic: “Niemand kann einen Sieg erwarten”
Neben Barça zählt auch Alba-Gegner ZSKA Moskau zu den Klubs, die den Titel holen wollen. Der Berliner Coach Sasa Obradovic dämpft dementsprechend auch die Erwartungen: “Gleich im ersten Spiel treffen wir auf den großen Favoriten nicht nur unserer Gruppe, sondern der gesamten Euroleague. Gegen diese Spieler und einen sehr guten Coach kann niemand einen Sieg von uns erwarten.” Obradovic warnt aber auch vor allzu großem Respekt, schließlich sind seine Schützlinge gut drauf, aktuell BBL-Spitzenreiter sowie immerhin NBA-Champion-Bezwinger.
Die Pokale im Trophäenschrank der Russen sprechen eine deutliche Sprache: Der Armeesportclub, zugleich Branchenkrösus der Euroleague, hat zuletzt zwölfmal in Folge die russische Meisterschaft gewonnen und hat in diesen zwölf Jahren elfmal das Final Four erreicht. An der Seitenlinie wirkt für den in die NBA abgewanderten Ettore Messina (Co-Trainer in San Antonio) nun der Grieche Dimitris Itoudis, sein verlängerte Arm auf dem Parkett ist kein Geringerer als Milos Teodosic, der unlängst bei der WM in Spanien seinen Ruf als bester Spielmacher außerhalb der NBA untermauerte. Topscorer der Russen ist US-Forward Sonny Weems. Aus der BBL bekannt ist einer der Center: Der nur 1,98 Meter große Ex-Bamberger Kyle Hines (“Karl-Heinz”).