OTS: Genossenschaftsverband Bayern / "Wirtschaftstag 2015" der bayerischen …

“Wirtschaftstag 2015” der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken

/ Innovationskraft des Mittelstands stärken

Straubing (ots) – Ein “Plädoyer für Vernunft in Europa” hat

Jürgen Gros, Mitglied des Vorstands beim Genossenschaftsverband

Bayern (GVB), beim “Wirtschaftstag” der bayerischen Volksbanken und

Raiffeisenbanken in Straubing gehalten. Anlass dafür sind die Pläne

der EU-Kommission, die mehr Wachstum und Beschäftigung schaffen will,

indem sie die Unternehmensfinanzierung stärker auf die Kapitalmärkte

verlagert. Gleichzeitig werden von den Regulierungsbehörden aber

Hürden errichtet, die die bewährte Kreditvergabe durch Banken

einschränkt.

“Deutschland ist nicht England und nicht die USA. Der Kapitalmarkt

löst längst nicht alle Finanzierungsbedürfnisse von Unternehmen”,

sagte Gros vor rund 600 Vertretern mittelständischer Unternehmen

sowie von bayerischen Kreditgenossenschaften in der

Joseph-von-Fraunhofer-Halle. Es sei nicht anzunehmen, dass

mittelständische Unternehmen künftig in Scharen an der Börse ihren

Finanzierungsbedarf decken würden. Sie bevorzugen traditionell

Bankkredite. Denn die Finanzierung durch Kapitalmarktinstrumente ist

nur für große Kreditvolumina in Millionenhöhe geeignet, im Vergleich

zum Bankkredit unflexibel und mit umfassenden

Transparenzanforderungen verbunden. Deshalb sagt Gros: “Bei der

Mittelstandsfinanzierung ist nichts hilfreicher als verlässliche

Banken.”

Kredite sind das populärste Instrument der Fremdfinanzierung für

den deutschen Mittelstand. Zwei von drei Unternehmen setzen sie laut

einer Studie der Universität Bamberg bevorzugt ein. Allein die

bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben derzeit mehr als

40 Mrd. Euro an Firmenkrediten ausgereicht; plus 10 Mrd. Euro, die

über Partner vermittelt wurden. Damit erreichen die

Kreditgenossenschaften einen Marktanteil von 20 Prozent im Freistaat.

“Wer für Beschäftigung und Wachstum ist, darf Mittelstandskredite

nicht durch Regulierungsmaßnahmen verteuern”, betonte Gros.

Der GVB-Vorstand wies auf mehrere aktuelle Vorhaben der

Regulierungsbehörden hin, die Darlehen an den Mittelstand verteuern

und verknappen würden. Dazu gehört beispielsweise die im Raum

stehende Abschaffung des Mittelstandsfaktors, der dafür sorgt, dass

Firmenkredite im Vergleich zu risikoreicheren Geschäften günstiger

vergeben werden können. “Die EU-Kommission muss endlich ihr

selbstdefiniertes Ziel, Wachstum und Beschäftigung in Europa zu

fördern, ernst nehmen. Dazu gehört es, den Bankregulatoren, die neue

Hürden für die Unternehmensfinanzierung aufbauen wollen, mutig

entgegenzutreten”, forderte Gros in seiner Ansprache. Wer die

Innovationskraft mittelständischer Unternehmen stärken wolle, dürfe

nicht gleichzeitig über Maßnahmen nachdenken, die die Kreditvergabe

erschweren. Der GVB-Vorstand begrüßte deshalb die jüngste Ankündigung

aus der EU-Kommission, zu prüfen, ob die zahlreichen in den

vergangenen Jahren verabschiedeten Maßnahmen der Bankenregulierung im

Sinne der Realwirtschaft sind. Gros: “Hier keimt ein Pflänzchen der

Hoffnung.”

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem

Dach 1.300 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 279

Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.021 ländliche und

gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9

Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften

eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im

Freistaat. (Stand 30.06.2015)

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Pressesprecher

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Tel. 089 / 2868 – 3402

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