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Nach der “Marca” berichtet nun auch der “Kicker”: Josep Guardiola will seinen Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es weiterhin nicht. Auch nicht dafür, dass es zwischen Trainer und Bayern-Ärzten wieder heftig kracht.
Offiziell sehnt sich der FC Bayern noch nach dem “Ja” von Josep Guardiola zur Verlängerung seines im Sommer 2016 auslaufenden Vertrages. Laut “Kicker” ist der Abschied des Erfolgstrainers am Saisonende aber längst beschlossene Sache. Die entsprechende Entscheidung des Spaniers sei den Vereinsbossen schon länger bekannt, nicht erst seit einem gleichlautenden Bericht der spanischen Sportzeitung “Marca” vom Mittwoch. In diesem seien zwar keine Quellen genannt worden. Die “detaillierten Inhalte” seien aber fundiert, schreibt der “Kicker”.
Die Spekulationen über Guardiolas Zukunft beim FC Bayern ziehen sich seit Monaten hin. Während die Vereinsverantwortlichen und die Spieler stets beteuert hatten, mit dem Spanier über den Sommer 2016 hinaus weiterarbeiten zu wollen, hatte der Trainer Fragen zu seiner Zukunft wenn überhaupt ausweichend beantwortet oder sich Nachfragen verbeten. Er habe “keinen Bock mehr darauf”.
Bei seinem letzten Fanklub-Besuch hatte Guardiola dann gesagt: “Wir werden die richtige Entscheidung treffen. Für den Verein. Für mich. Das ist das Wichtigste.” Laut “Kicker” hätte der Spanier selbst “den Schwebezustand am liebsten bis in den April 2016 hinein erhalten”. Das hätten die Bayern-Bosse aber abgelehnt.
Vereinsplanung konterkariert
Stattdessen habe die Planung des Vereins vorgesehen, die Trennung zum Saisonende in einer Pressemitteilung nach dem letzten Hinrundenspiel bei Hannover 96 bekanntzugeben. Das sei durch den von Verein und Trainer noch unbestätigten “Marca”-Bericht aber konterkariert worden.
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt erklärt, sich nach dem Hannover-Spiel mit Guardiola zusammenzusetzen und dann eine Entscheidung bekanntzugeben. Ebenso wie Teamkapitän Philipp Lahm hatte Rummenigge bis zuletzt um Guardiola geworben. Bayern-Torwart Manuel Neuer hatte nach dem 1:0 im Pokal-Achtelfinale gegen Darmstadt gesagt, keine Tendenz erkennen zu können: “Ich kann nicht in ihn reinschauen. Ich bin gespannt auf die Entscheidung.”
Sollte Guardiola den FC Bayern tatsächlich verlassen, gilt Carlo Ancelotti als heißester Nachfolgekandidat. Der Italiener war im Sommer 2015 bei Real Madrid entlassen worden und legt derzeit nach einer Rückenoperation ein Sabbatjahr ein.
Wieder ein Ärzte-Streit in München
Für Zündstoff beim FC Bayern sorgt aber offenbar nicht nur die Hängepartie um Guardiolas Vertragsverlängerung, sondern auch dessen Verhältnis zu den Bayern-Ärzten. Im Verein soll es aufgrund der derzeitigen Verletzungsmisere erneut zu einem Zerwürfnis zwischen Guardiola und dem Ärzteteam gekommen sein. Der Spanier habe Mannschaftsarzt Dr. Volker Braun laut “Kicker” die vielen Verletzungen von Stammkräften angelastet. Schon der langjährige Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte die Bayern nach einem Streit mit Guardiola verlassen.
Anlass für den neuerlichen Streit soll der Ausfall von Flügelspieler Franck Ribéry sein, der dem Verein wahrscheinlich bis weit ins neue Jahr hinein fehlen wird. Laut “Kicker” habe sich die Oberschenkelverletzung, die der Franzose im Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb (2:0) erlitten hatte, als Muskelbündelriss herausgestellt.
Das Trainingslager in Katar (ab 6. Januar) werde der Nationalspieler bestenfalls zur Regeneration nutzen können. Zudem müsse noch geprüft werden, ob eine Sehne Schaden genommen habe. Acht Wochen Pause seien in jedem Fall zu erwarten.
Quelle: n-tv.de