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Vieles wird in der kommenden Saison anders laufen beim FC Bayern, Trainer Guardiola will seine Ideen verwirklichen. Die Taktik-Umstellung könnte nun ausgerechnet für Bastian Schweinsteiger ein Problem werden – seine Wunschposition wird es beim Triple-Sieger nicht mehr geben.
Über den Fußballcoach Josep Guardiola kursiert folgende Geschichte: Einst verweilte er in Argentinien, um sich mit seinem Vorbild zu treffen. Trainer-Guru Marcelo Bielsa hatte den Katalanen zu einer Verkostung mit feinstem Grillfleisch eingeladen, keine große Sache eigentlich.
Und doch dauerte das Treffen schließlich elf Stunden, man hatte sich viel zu erzählen. Es ging um Fußball im Allgemeinen und um Taktik im Besonderen. Seither gilt Guardiola selbst als Experte in Systemfragen, als einer, der das Spiel weiterentwickelt und neu erfunden hat.
Seine Ideen versucht er jetzt gerade einer Mannschaft überzustülpen. Dass es sich dabei ausgerechnet um eine der besten des Planeten handelt, macht die Angelegenheit nicht leichter. Gerade vier Wochen arbeitet der Mann aus dem katalanischen Dorf Santpedor jetzt im bayerischen Millionendorf München und es hat sich einiges getan. Binnen kurzer Zeit hat der 42-Jährige erreicht, dass der FC Bayern keinen kraftvollen Heynckes-Fußball mehr spielt, sondern eine elegante Guardiola-Version mit allerlei taktischen Neuerungen.
“Wenn ich sehe, wie er Dinge erklärt, worauf er achtet: Da geht es schon sehr, sehr viel um Details. Ich glaube, genau so was tut uns gut”, sagte nun Bastian Schweinsteiger im Kicker-Interview. Schweinsteiger, immerhin frisch gewählter Fußballer des Jahres, war bisher ein Fixstern im Bayern-Orbit. Um ihn kreisten im System der vergangenen Saison fleißige Abräumer wie Javi Martínez oder kreative Himmelskörper wie Toni Kroos.
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Doch das wird sich unter Guardiola ändern. Die gravierendste Rochade im Bayern-Spiel betrifft das defensive Mittelfeld: Dort, wo Schweinsteiger zumeist als offensiverer der beiden Sechser das Geschehen lenkte, wurde jetzt eine Position wegrationalisiert – es ist ausgerechnet Schweinsteigers Stammposition. In der neuen 4-1-4-1-Formation gibt es nur noch einen Strategen vor der Abwehr und der hieß in der Vorbereitung entweder Thiago oder Kroos.
Während für Martínez eine Planstelle in der Innenverteidigung angedacht ist, könnte Schweinsteiger so aus dem Team rutschen, denn auf den vorderen Mittelfeld-Positionen ist die Konkurrenz mit Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribéry enorm. Zudem war Ko-Kapitän Schweinsteiger nie ein tempoverliebter Tiki-Taka-Künstler, sondern eher ein Organisator, einer, der von hinten heraus die Fäden zieht.
Der Nationalspieler agierte in der triumphalen Triple-Saison auch deshalb so dominant, weil neben ihm Martínez den Müll vor die Tür brachte. Und jetzt? Steht der Sechser im Münchner Mittelfeld plötzlich alleine da und muss Dienste für zwei erledigen. Kann Schweinsteiger das? Plant Guardiola überhaupt mit ihm?
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