Nachfolge-Debatte: Seehofers Seitenhiebe auf Söder – Bayern – Süddeutsche.de

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  • Ministerpräsident Seehofer pfeift seinen Finanzminister immer häufiger in der Öffentlichkeit zurück – jeder Nachfolger scheint ihm lieber als Markus Söder.
  • Bislang galt neben Söder noch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner als mögliche Nachfolgerin im Ministerpräsidentenamt. Doch Seehofer lässt immer weitere Namen fallen.
  • Seehofer hat angekündigt, bei der Landtagswahl 2018 nicht mehr zu kandidieren.

Daniela Kuhr hat nach einer Banklehre in Würzburg Jura studiert. Nach dem Zweiten Staatsexamen folgte eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Von 2000 bis 2007 arbeitete sie in der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung. Schwerpunkte waren Anlegerschutz, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftskriminalität und Altersvorsorge. 2008 wechselte sie in die Parlamentsredaktion nach Berlin, von wo aus sie vor allem über Verkehr, Bahn, Verbraucherschutz und Wirtschaftsrecht berichtete. Seit Juni 2015 ist sie CSU- und Landtagskorrespondentin in München.

Diesen Auftritt genießt der Finanzminister – und zwar so richtig. Mit jedem Wort, jeder Geste, jedem Blick strahlt Markus Söder aus: “Ja! Ich kann Bierzelt!” Was soll man sagen? Er hat recht. 1200 Gäste sind an diesem warmen Sommerabend in das Festzelt auf die Leonhardi-Wiese im oberbayerischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn gekommen. Warum? “Weil ich gehört habe, dass der echt witzig sein soll”, sagt die schlanke Frau im Dirndl und setzt sich neben ihren Mann auf die Bierbank. Sie wird nicht enttäuscht – zumindest nicht, was das Witzigsein anbelangt.

Kaum hat Söder zu sprechen begonnen, hat er das Zelt im Griff. Er bedankt sich für das einleitende Lob. “Es war angemessen.” Prompt lachen die Gäste zum ersten Mal – und Söder grinst breit, das zufriedene Söder-Grinsen eben. Gute Freunde in der Partei hätten ihm schon vor Jahren gesagt: “Markus, du musst die Nummer Eins von Bayern werden.” Das sei “sehr weitsichtig” gewesen, sagt Söder – und kassiert den zweiten lauten Lacher.

Söder kommt auch in Oberbayern an

Die große Koalition in Berlin sei wie sonntagabends bei Familie Söder: Seine Frau schaue seit Jahren “diese Rosamunde-Pilcher-Dinger, während ich eher geprägt bin für was Visionäres, Intellektuelles – einen Tatort eben”. Und wieder lautes Lachen. Ja: Auch wenn sich in der CSU hartnäckig das Vorurteil hält, ein Franke habe im wichtigsten, weil größten Bezirk Oberbayern keine Chance – Söder beweist das Gegenteil. Zweifellos kommt der Franke bei den Oberbayern gut an.


Markus Söder


Seehofer-Nachfolge

Söder, der Unaufhaltsame

Obwohl er viele Gegner hat, steuert Finanzminister Markus Söder auf das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zu: 41 Prozent der Bayern wollen ihn als Seehofer-Nachfolger. Doch die CSU-Fraktion könnte Söders Aufstieg noch verhindern.

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An anderer Stelle dagegen scheint die Abneigung gegen den Finanzminister von Tag zu Tag zu wachsen: bei CSU-Chef Horst Seehofer. Das Verhältnis zwischen dem Ministerpräsidenten und dem früheren Generalsekretär war schon immer angespannt. Doch so häufig – und vor allem unverhohlen – wie in den vergangenen Wochen ist Söder noch nie in den Senkel gestellt worden. Kaum prescht er vor mit irgendeinem Vorschlag, wird er auch schon zurückgepfiffen.

Seehofer weist Söder öffentlich zurecht

Söder fordert, die kalte Progression bei der Einkommensteuer abzuschaffen. Seehofer sagt, man müsse “auf dem Boden der Solidität und Seriosität bleiben”. Söder fordert eine “Schengen-Auszeit”. Seehofer sagt, er wolle “keine Lösungsansätze vertreten, die schwierig und nicht zu realisieren sind”. Söder fordert, Flüchtlingen das Taschengeld von 140 Euro zu streichen. Seehofer stellt klar: Da gehe es wohl eher darum, dass sich jemand mal wieder in Erinnerung bringen wolle. Der Vorschlag sei längst auf dem Weg.

Natürlich könnte der Ministerpräsident seinen Finanzminister diskret beiseite nehmen und sagen: So bitte nicht. Doch stattdessen wählt er für seine Watschen stets den Weg über die Medien – und macht somit überhaupt keinen Hehl daraus, wen er als Nachfolger unbedingt verhindern will: Markus Ich-kann-Bierzelt Söder. Jeder, wirklich jeder andere Kandidat wäre Seehofer offenbar lieber.

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