Nach Hochwasser: Evakuierungen teils aufgehoben – Viele Spenden – Main

Der Donaupegel in der Region sank weiter langsam und ist jetzt schon fast drei Meter niedriger als am Mittwoch. In Deggendorf lag er am Vormittag bei 6,18 Metern, in Straubing bei 5,30 Metern, wie der Hochwassernachrichtendienst meldete. Einsatzkräfte überwachen die aufgeweichten Deiche. Die Lage sei zwar noch nicht endgültig entschärft, entspanne sich aber, sagte der Sprecher der Stadt Straubing, Günther Kröll. Von Sonntag bis Dienstag sagte der Deutsche Wetterdienst für Bayern allerdings neuen Regen und Gewitter voraus.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kündigte einen massiven Ausbau des Hochwasserschutzes an und versprach den Flutopfern mehr Geld. »Mit 1500 Euro Soforthilfe ist jemandem, dessen ganzes Hab und Gut in den Fluten untergegangen ist, nicht geholfen«, sagte er am Samstag in Nürnberg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte bei einer Veranstaltung der Frauen-Union in München, man werde beim Wiederaufbau alles tun, was menschenmöglich sei.

Mit schweren Räumfahrzeugen reinigte in Deggendorf die Bundespolizei erste Straßen von Schlamm und angespültem Treibgut. Aus einigen Kellern könne schon Wasser gepumpt werden, sagte ein Sprecher der Stadt. Viele Häuser seien jedoch noch immer überflutet. Aus Fischerdorf, Natternberg und Niederaltaich werde das Hochwasser aber nur zum Teil auf natürlichem Wege abfließen. »Es ist eine stinkende Brühe«, sagte der Sprecher. Rund 600 Häuser seien mit Öl- oder Gastanks ausgestattet. Das Öl vermische sich mit dem Wasser ebenso wie Gülle von Bauernhöfen. Auch Farbeimer und Lacktöpfe schwimmen herum, dazwischen viele Tierkadaver. Sobald das Wasser weg ist, müssten die Häuser nicht nur getrocknet, sondern auch desinfiziert werden. »Manche Familien werden wohl über Wochen oder Monate nicht in ihre Häuser zurückkehren können.«

Die Stimmung in Deggendorf sei gedrückt, sagte der Stadtsprecher. Im Stadtkern links der Donau sei alles trocken – bei blauem Himmel und Sonnenschein könne man sich gar nicht vorstellen, wie schlimm es auf der anderen Donau-Seite aussieht. »Jeder kennt hier Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind. Die Leute schwanken zwischen Hoffnung und Resignation.«

Die Hilfsbereitschaft ist groß. Haus- und Wohnungsbesitzer aus Deggendorf und Umgebung ließen 200 Wohnungen registrieren, in die durch die Flut obdachlos gewordene Menschen einziehen können. Der Kreisjugendring (KJR) sammelt Sachspenden. »Es ist enorm, wie die Menschen helfen. Teilweise starten Gemeinden eigene Sammelaktionen und bringen uns Sachspenden lastwagenweise«, sagte eine KJR-Sprecherin am Samstag.

Dringend benötigt würden Elektrogeräte wie Kühlschränke, Wasch-und Spülmaschinen, Gefriertruhen, Wasserkocher oder Staubsauger. Wichtig seien auch Putzutensilien, Schaufeln, Besen, Eimer, Handtücher und Gummistiefel sowie Schlafsäcke und haltbare Lebensmittel. Kleidung und Kinderspielsachen würden dagegen nicht mehr benötigt. Für Möbel sei es noch zu früh, sagte die Sprecherin: »Die Menschen können ja noch nicht in ihre Häuser. Wer aber Möbel spenden möchte, kann sich registrieren lassen.«

Die Hochwasser-Situation in Passau entspannt sich zusehends. Der Donau-Pegel sank bis Samstagnachmittag auf 8,20 Meter, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das sind zwar noch knapp vier Meter mehr als der Normal-Pegel von 4,50 Meter – aber auch schon fast fünf Meter weniger als der Höchststand von 12,89 Meter am Dienstag. Bis zum Abend sollten 7,90 Meter erreicht werden. dpa

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