Manuel Neuer, Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi – wer wird Weltfuballer 2014? Am Montag lftet die Fifa das Geheimnis. Deutschland drckt die Daumen, dass es erstmals ein Torhter schafft.

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Greift am Montag nach dem Ballon d’Or: Torhter Manuel Neuer.

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Im Trainingsanzug bestieg Manuel Neuer am Freitag den Flieger Richtung Katar. Es wird fr den Weltmeister nur ein kurzer Aufenthalt im exquisiten Trainingsquartier des FC Bayern Mnchen. Bereits am Montag wird der deutsche Nationaltorhter neben den Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi auf der Bhne zur Wahl des Weltfuballers in Zrich eine Hauptrolle einnehmen. Geht es nach Bundestrainer Joachim Lw und FCB-Sportvorstand Matthias Sammer, hat nur Neuer den Erhalt des Goldenen Balls im Kongresshaus unter den drei Auserwhlten verdient. “Er hat in den letzten Jahren das Torhter-Spiel geprgt wie niemand vor ihm, ist eine unglaubliche Persnlichkeit, auch neben dem Platz. Bei der WM hat er der ganzen Welt gezeigt, welche auergewhnlichen Qualitten er hat”, sagte Lw in einem Interview der “Bild”-Zeitung (Freitag). “Alles andere als seine Wahl wrde mich enttuschen.” Joachim Lw, der als Bundestrainer stimmberechtigt war und in Zrich auf die Auszeichnung des Welttrainers hoffen darf, hat selbstverstndlich fr seine Nummer Eins gestimmt.
Ein groer Neuer-Frsprecher ist auch Sammer. “Gehrt der Torhter zu einer Mannschaft oder nicht. Wenn er dazugehrt, dann gibt es nur einen, der gewinnen kann, und das ist er”, sagte Sammer vor der Abreise. “Wenn er es jetzt nicht werden kann, als Weltmeister und wie er das Turnier gespielt hat, dann wei ich auch nicht mehr.”
In Brasilien war Neuer der groe Rckhalt des deutschen Teams beim vierten WM-Triumph. Der 28-Jhrige kassierte in den sieben Spielen nur vier Gegentore, war gerade in den kniffligen Spielen gegen Frankreich und Argentinien (jeweils 1:0) nicht zu bezwingen, im Achtelfinale gegen Algerien (2:1) zeigte er gar Libero-Qualitten. Trotzdem wurde Messi zum besten Spieler des Turniers gewhlt.
Eine Fifa-Wahl, die sogar der eigene Prsident Joseph Blatter infrage stellte. “Soll ich diplomatisch sein oder die Wahrheit sagen? Ich war selbst ein bisschen berrascht, dass Messi zum besten Spieler gewhlt wurde.”
Bei der Weltfuballer-Wahl hatte aber nicht die Technische Kommission der Fifa das Sagen, sondern die Nationaltrainer, die Kapitne und die Medien stimmten ab. In den vergangenen sechs Jahren hatten Messi (2009 bis 2012) und Ronaldo (2008, 2013) den Titel unter sich aufgeteilt. Fr Ronaldo, der mit Portugal in der Vorrunde ausgeschieden war, sprechen indes die starken Vorstellungen im Club. Trotzdem zhle die WM mehr, sagt etwa Argentiniens Idol Diego Maradona. “Nicht Messi und auch nicht Ronaldo, sondern Manuel Neuer verdient den Ballon d’Or am meisten. Ronaldo und Messi gnnten sich eine Pause”, sagte der Weltmeister von 1986 jngst einem kubanischen Radiosender.
hnlich sieht es auch Uefa-Chef Michel Platini: “Ich bin der Ansicht, dass in einem WM-Jahr diese Auszeichnung an einen Spieler aus dem Team des Weltmeisters gehen sollte.” Einziger deutscher Gewinner war bislang Lothar Matthus 1991.
Fr Neuer, der am Dienstag zurck ins Trainingslager reist, spricht aber nicht nur eine herausragende WM. Mit den Bayern gewann er das Double und schaffte es bis ins Halbfinale der Champions League. In 32 Bundesliga-Spielen musste er im vergangen Jahr nur 14-mal hinter sich greifen. “Manuel, wenn man ihn rein sportlich analysiert, ist einzigartig, weil er mit dem Ball, dem Fu, seiner Dynamik, seiner Krperkonstitution, seiner Bescheidenheit, seiner Persnlichkeit ein komplettes Bild zeigt, was es so vielleicht noch nicht gab”, sagt Sammer.
Das spricht fr und gegen Lionel Messi
Vorteil Sein Bekanntheitsgrad. Jeder, der sich mit Fuball beschftigt, kennt seinen Namen, ihm wird auf allen Erdteilen die gleiche Bewunderung zuteil. Der viermalige Weltfuballer (2009 bis 2012) wird hnlich wie im Vorjahr auch in Kleinststaaten am entferntesten Zipfel der Welt Stimmen einfahren – und jede Stimme ist bei der Fifa-Wahl gleich viel wert.
Nachteil 41 Tore in den 46 Pflichtspielen der Saison 2013/14 fr den FC Barcelona sind immer noch ein phantastischer Wert. Insgesamt war es jedoch die schwchste Ausbeute des Argentiniers seit der Spielzeit 2008/09. Mit acht Toren in 13 Lnderspielen fr Argentinien im Kalenderjahr 2014 bernahm der 27-Jhrige in der Nationalelf Verantwortung, scheiterte aber im WM-Finale.
Das spricht fr und gegen Cristiano Ronaldo
Vorteil Seine Torgefahr. Keiner trifft aktuell fter als er. In der laufenden Saison der Primera Division erzielte er bei 15 Einstzen bereits 26 Treffer, zudem bereitete der Portugiese elf weitere Ligatore vor. In der aktuellen Champions-League-Spielzeit traf der Portugiese in den sechs Gruppenspielen fnf Mal. In der vergangenen Saison kam Ronaldo in 47 Pflichtspielen auf 51 Tore. Dazu kommt der Titelverteidiger-Bonus.
Nachteil Seine Leistungen in der Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien schied Cristiano Ronaldo mit Portugal nach einer schwachen Leistung bereits nach der Vorrunde aus. Unter anderem musste er sich Deutschland mit Torhter Manuel Neuer im ersten Gruppenspiel beraus deutlich mit 0:4 geschlagen geben.