München (RP). Beim 6:1-Sieg gegen Bremen kehrt Arjen Robben zurück in die Startelf und wirbelt wie früher.
Es dauerte nicht mal eine Stunde, da war der “opulente” Sieg, wie Jupp Heynckes den Erfolg zu seinem Jubiläum nannte, bereits vergessen. Kurz vor 18 Uhr am Samstagnachmittag hakte der FC Bayern das 6:1 (2:0) gegen Werder Bremen als weiteren Etappensieg auf dem Weg zur Meisterschaft ab – fast alles drehte sich um das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund am Mittwoch. “Das ist ein K.o.-Spiel”, sagte Kapitän Philipp Lahm – es geht also endlich mal wieder um was.
Die Meisterschaft, daran haben wohl auch die Münchner keine Zweifel mehr, werden sie im Mai auf dem Rathausbalkon feiern. “Das ist der wichtigste Titel, da sind wir auf einem guten Weg”, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Nun geht es um die Zierde für die Schale. Dortmund, das ist eine Herausforderung, eine Prestige-Angelegenheit, eine Frage der Ehre. “Es ist das Spiel der zwei besten deutschen Mannschaften, es wird spannend und qualitativ hochwertig werden”, glaubt Rummenigge. Und er droht der Borussia: “Der FC Bayern ist gut vorbereitet.”
In der Tat. In seinem 1000. Bundesliga-Spiel als Spieler oder Trainer hatte der mit Blumen und einer Uhr beschenkte Heynckes auf sechs Positionen eine Änderung vorgenommen. Doch auch die “A-2” der FC Bayern ist für einen Gegner wie Bremen eine Nummer zu groß. Eine Findungsphase von 20 Minuten genügte, dann wurde Werder nach allen Regeln der Kunst zerlegt. “Das war ein unbefriedigender Nachmittag”, sagte Trainer Thomas Schaaf, und er wurde es auch, weil in der 44. Minute Sebastian Prödl die Rote Karte sah.
Als Prödl an der Strafraumgrenze Mario Gomez foulte, da stand es freilich auch schon 2:0 durch Treffer des starken Arjen Robben (25.) und von Javi Martinez (29.). Nach der Pause trafen Theo Gebre Selassie (49., Eigentor), Gomez (51.), Franck Ribery (86.) und erneut Gomez (89.) für die Münchner. Nach ihren zuvor fünf Zu-Null-Siegen ließen die angehenden deutschen Meister aber auch mal wieder ein Gegentor zu: “Darüber sind wir ein bisschen verärgert”, sagte Heynckes über den Treffer von Kevin De Bruyne (58.).
Ebenso betonte Heynckes aber auch, dass “die Spieler, die vorher nicht gespielt haben, mein Vertrauen gerechtfertigt haben”. Das galt für den zweifachen Torschützen Gomez, aber vor allem für Arjen Robben, der wie aufgedreht wirkte als Stellvertreter für Thomas Müller. Robben wirbelte völlig unbeschwert: ein Tor selbst erzielt, zwei vorbereitet und meist nur durch Fouls zu stoppen – besser geht es fast nicht.