«Nicht zu null verlieren und weniger als zehn Tore kassieren» – so definierte der Hergiswiler Jan Walker seine persönliche Zielvorgabe für den Bayern-Match vor einem Monat: Sein Vorhaben konnte er tatsächlich in die Tat umsetzen. Das Team von weltweit gecasteten Hobby-Fussballern verlor nur 1:5 gegen Bayern München im Paulaner Cup. Und dies nicht gegen irgendeine B-Elf des deutschen Rekordmeisters, sondern gegen eine mit Stars gespickte Mannschaft: Auf dem Platz standen nebst den drei aktuellen Weltmeistern Thomas Müller, Mario Götze und Philipp Lahm weitere Stars wie Alonso, Dante, Pizarro oder Rafinha – Shaqiri war abwesend. Es ist das erste einstellige Ergebnis, dass die Auswahl von Hobby-Kickern im Paulaner Cup gegen die Bayern erzielen konnte. Die bisherigen Ergebnisse: 0:11, 0:13, 0:15.
Für Walker war es das Spiel des Lebens. Auch zwei Tage danach gerät er ins Schwärmen: «Das Tempo der Bayern ist unglaublich. Die schlagen 60-Meter-Pässe mit grösster Präzision.» Der Hobby-Fussballer vom FC Hergiswil (2. Liga interregional) spielte in der ersten Halbzeit 35 Minuten – «ziemlich fertig» sei er danach gewesen: «Ich hatte Thomas Müller als Gegenspieler. Dem kannst du den Ball unmöglich wegnehmen.»
Beinahe hätte es zum Assist gereicht
Die Partie wurde im Stadion des deutschen Drittligisten Unterhaching vor 14’000 Zuschauern ausgetragen. «Das pusht extrem, vor so vielen Menschen zu spielen», sagt Walker. Zur Pause konnten die Stars erst ein Tor erzielen. Vor dem Spiel absolvierte die Paulaner-Elf zwei Trainings. Den Achtungserfolg seiner Mannschaft erklärt Walker sich so: «Wir versuchten, hinten sehr kompakt zu stehen. Aber wir hatten auch Glück. Bayern konnte etwa neun Pfostenschüsse verzeichnen», so der Linksverteidiger. Nicht zuletzt dank Walker selbst gewannen die Bayern nicht höher: «Einen Schuss von Dante konnte ich kurz vor der Torlinie klären.»
Auch offensiv setzte der Hergiswiler Akzente: «Nach einem Sprint von 40 Metern flankte ich in den Strafraum, aber unser Stürmer verpasste den Ball vor dem Tor.» Diese Situation habe er «jetzt noch vor Augen», so Walker. In der Pause des Spiels gaben die Bayern-Stars fleissig Autogramme und machten Fotos mit den Hobby-Kickern. Nach dem Spiel verschwanden sie zügig im Mannschaftsbus. Walker wird das Spiel nicht so schnell vergessen: «Ich kann es kaum fassen. Das sind Spieler, die du aus dem Fernsehen kennst und dann stehst du plötzlich auf dem Platz mit ihnen.» Lob gab es dann auch vom Bayern-Kapitän: «Die Jungs haben absolut ordentlich dagegengehalten», sagt Philipp Lahm.
(cza)