Milliardärsranking: Das sind die reichsten Bayern

1. Stefan Quandt und Susanne Klatten: 26,5 Milliarden Euro (BMW)


Bruder und Schwester: Ganz genau genommen sind die Geschwister keine Bayern, denn der Familienstammsitz liegt im hessischen Bad Homburg. Doch wer fast die Hälfte der BMW AG besitzt und außerdem einen hübschen Wohnsitz am Englischen Garten in München unterhält – wie Susanne Klatten – den darf man getrost als Bayern bezeichnen. Die beiden Kinder von Herbert und Johanna Quandt besitzen zusammen ein Vermögen von 26,5 Milliarden Euro. Das macht sie nicht nur zur Nummer eins auf unserer Liste, sondern zugleich zu den reichsten Deutschen.

2. Georg und Maria-Elisabeth Schaeffler: 20 Milliarden Euro (INA-Holding Schaeffler)


Georg F. W. Schaeffler und die Gesellschafterin der Schaeffler Gruppe, Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann | Bild: picture-alliance/dpa/Peter Steffen

Die Mutter und Sohn AG: Die Mutter ist die weitaus bekanntere Persönlichkeit, aber mehr als drei Viertel des Familienunternehmens gehören dem Sohn. Stammsitz der Schaefflers ist das mittelfränkische Herzogenaurach. Dort werden Teile für Automobillenkungen hergestellt – angeblich finden sie sich in fast allen Autos. Als Frau Schaeffler die weitaus größere Continental AG übernahm, hätte sie sich beinahe verschluckt. Doch es gelang ihr, die Pleite abzuwenden und heute stehen Mutter und Sohn gemeinsam mit 20 Milliarden Euro bei uns und auch bundesweit auf Platz zwei.

3. Heinz Hermann Thiele: 9,5 Milliarden Euro (Knorr Bremse)


Der Vorstandsvorsitzende der Knorr-Bremse AG auf der Bilanz Pressekonferenz des Unternehmens in München.  | Bild: picture-alliance/dpa/Frank Leonhardt

Vom Hausjuristen zum Eigentümer: Er ist einer der ganz wenigen Selfmade-Milliardäre Deutschlands. Als Kind floh er mit seiner Familie in den Wirren des Kriegsendes 1945 nach Westdeutschland, studierte Jura und stieg schließlich als Angestellter in das traditionsreiche Münchner Unternehmen Knorr Bremse ein. Als die Firma in den 1980er-Jahren ins Schlingern gerät, greift Thiele – mittlerweile oberster Manager – zu. Inzwischen ist der Bremsenhersteller wieder ganz oben – so wie Thiele: Mit 9,5 Milliarden Euro drittreichster Bayer.

4. Familie August von Finck: 5,2 Milliarden Euro (vorm. Merck Finck Co)


August Baron von Finck und seine Frau Francine besuchen die Vernissage Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte im Bayerischen Nationalmuseum in München (Obebayern). | Bild: picture-alliance/dpa/Ursula Düren

Ein königlich-bayerischer Traditionsname: August von Finck ist Bankier in dritter Generation und Träger eines Namens, der wie wenige andere mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Bayerns verbunden ist. Großvater Wilhelm prägte das 1870 in München gegründete Bankhaus „Merck Finck Co.“, war Mitbegründer der Allianz Versicherung und legte den Grundstein für die wohl reichste Bankiersfamilie Deutschlands. Die traditionsreiche Bank wurde zwar Ende des letzten Jahrhunderts verkauft und ist mittlerweile im Besitz des Herrscherhauses von Katar. Doch die von Fincks bleiben ihrem Kerngeschäft treu und verwalten Unternehmensbeteiligungen. Mit Erfolg: Das Vermögen von 5,2 Milliarden Euro bringt den Enkel auf Platz vier der bayerischen Reichsten.

5. Familie Knauf: 5 Milliarden Euro (Knauf Gips)


Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Knauf Gips KG, Nikolaus Wilhelm Knauf, steht  vor der Kulisse von Moskau. | Bild: picture-alliance/dpa/Peter Kneffel

Auf Gips gebaut: Iphofen ist nicht nur für seine guten Weine bekannt, sondern auch für diese erfolgreiche Unternehmerfamilie. Wer baut, kennt sicher die Produkte der Firma Knauf. Gips bildet den Grundstoff des Familienvermögens, mit einer Gipsgrube begann in den 1930er-Jahren der Aufstieg der Familie zum weltweiten Anbieter von Systemen für Trockenbau und Boden, Putz und Fassade. Wo auch immer auf unserem Globus gebaut wird, Knauf ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit dabei. Soviel globales Denken made in Unterfranken bringt die Familie Knauf auf Platz fünf unserer Liste – mit einem Vermögen von fünf Milliarden Euro.

6. Alexandra Schörghuber: 3,5 Milliarden Euro (Schörghuber-Gruppe)


Die Unternehmerin Alexandra Schörghuber posiert in München (Bayern) auf dem Oktoberfest bei der Radio Gong Wiesn im Weinzelt.  | Bild: picture-alliance/dpa/ Felix Hörhager

Die mächtige Schwiegertochter: Auf vier Säulen ist der Konzern gebaut, den ihr Schwiegervater Josef Schörghuber im boomenden München nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete: Luftfahrt, Brauereien, Hotels und Immobilien. Zu ihrem Konzern gehören große Münchner Namen wie Paulaner, Hacker-Pschorr, Arabella Hotels und Bayerische Hausbau. Der wirtschaftliche Erfolg ist überschattet von einem großen privaten Verlust. Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes Stefan, der einzige Sohn von Josef Schörghuber, musste die gelernte Hotelkauffrau die Leitung des Konzerns übernehmen. Platz sechs der reichsten Bayern mit 3,5 Milliarden Euro.

7. Erich und Helga Kellerhals: 3 Milliarden Euro (Media-Saturn)


Unterhaltungselektronik en gros: Dieses Ehepaar ist wirklich nicht blöd. Aus einem in den 1960er-Jahren gegründeten Ingolstädter Fachgeschäft für Radio- und Fernsehgeräte (das außerdem auch noch Fahrräder, Herde und Ölöfen anbot) machten sie Europas führende Selbstbedienungskette für Unterhaltungselektronik. Von München aus begann der Siegeszug der Marke “Media Markt”. Mit einem starken Partner an der Seite und der Zweitmarke “Saturn” ging es unaufhaltsam aufwärts. Unser Platz sieben mit drei Milliarden Euro.

8. Theo Müller: 3 Milliarden Euro (Molkerei Müller)


Die Milch macht’s: Theo Müller übernahm von seinem Vater 1971 eine kleine Molkerei mit vier Angestellten im schwäbischen Weiler Aretsried nahe Augsburg. Zwanzig Jahre später war seine Unternehmensgruppe viertgrößter Milchverarbeiter in Deutschland. Sein Erfolgsgeheimnis: Theo Müller machte aus dem austauschbaren Allerweltsprodukt Milch Markenprodukte mit Namen, die jeder kennt. Damit konnte er seinen Gewinn vervielfachen und das Unternehmen vergrößern. Mit einem Vermögen von drei Milliarden Euro ist Mister Müller Milch unsere Nummer acht.

9. Familie Hubert Burda: 2,9 Milliarden Euro (Burda Medien)


Die künstlerischen Medienmogule: Er wollte eigentlich Maler werden. Jetzt leitet Hubert Burda das größte bayerische Verlagshaus und ist ein Vordenker des digitalen Umbruchs in den Medien. Der jüngste Sohn des Verlegerehepaares Franz und Aenne Burda schloss mit seinen Eltern einen Kompromiss: Wenn schon nicht der Kunst, dann wenigstens der Kunstgeschichte wollte er sich als Wissenschaftler verschreiben. Die Eltern stimmten zu, unter der Bedingung, dass die Doktorarbeit mit fünfundzwanzig Jahren beendet werde. Hubert Burda wurde vor seinem 26. Geburtstag Doktor der Kunstgeschichte und übernahm nach dem Tod des Vaters den Zeitschriftenverlag. Schon sehr früh setzte er auf das Internet, hatte damit Erfolg und ist mit 2,9 Milliarden Euro auf Platz neun in Bayern. Ach ja – außerdem ist Hubert Burda mit Maria Furtwängler, der Schauspielerin und Tatort-Kommissarin verheiratet…

10. Familie Freier: 2,8 Milliarden Euro (S. Oliver)


Der Zurückgezogene: Wenn man in den Archiven Informationen über Bernd Freier sucht, dann findet man fast nichts. Seine Textilfirma dagegen ist sehr bekannt. S. Oliver sitzt im kleinen unterfränkischen Rottendorf bei Würzburg. Verkehrsgünstig gelegen an der A3. Von dort aus hat Bernd Freier sein Textilimperium aus dem Nichts aufgebaut. Anders als die meisten der reichsten Bayern gab es für Bernd Freier kein Familienerbe, mit dem er weiterarbeiten konnte. Es klingt unglaublich, ist aber wahr: In den 1970er-Jahren begann er mit dem Import von Hippie-Klamotten aus Indien und lernte früh, die Möglichkeiten der Globalisierung zu nutzen. Knallhartes kaufmännisches Denken und eine ausgeklügelte Logistik machen sein Unternehmen erfolgreich und Bernd Freier mit einem Vermögen von 2,8 Milliarden Euro zum zehntreichsten Bayern.

Noch mehr bayerische Milliardäre – Platz elf bis 20

11. Familie Wacker: 2,7 Milliarden Euro (Wacker Chemie, München)

12. Siegfried Meister: 2,5 Milliarden Euro (Rational, Landsberg)

13. Familie Clemens Haindl: 2,1 Milliarden Euro (vorm. Haindl-Gruppe, Augsburg)

14. Familien Peter, Thomas und Werner Diehl: 2,1 Milliarden Euro (Diehl-Gruppe, Nürnberg)

15. Familie Dachser: 2,1 Milliarden Euro (Dachser-Gruppe, Kempten)

16. Familien Stoschek und Volkmann: 2,1 Milliarden Euro (Brose, Coburg)

17. Wilhelm von Finck jr.: 2 Milliarden Euro (vorm. Merck Fink Co., München)

18. Klaus-Peter Schulenberg: 1,7 Milliarden Euro (CTS Eventim, München)

19. Familie Brandstätter: 1,4 Milliarden Euro (Geobra, Fürth)

20. Anton Klaus Kathrein: 1,4 Milliarden Euro (Kathrein-Werke, Rosenheim)

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