Meister, Mythen, Millionäre

Zuletzt aktualisiert: 24.05.2013 um 05:25 UhrKommentare

Das Phänomen FC Bayern München. Der erfolgreichste Klub Deutschlands polarisiert wie kein anderer. Doch was macht den “Stern des Südens” eigentlich so besonders?

David Alaba  Co. dürfen regelmäßig Titel bejubeln

Foto © GEPADavid Alaba Co. dürfen regelmäßig Titel bejubeln

Man schrieb den 28. Juni 1972. Gleich das erste Heimspiel im eben fertiggestellten Olympiastadion der Bayern war ein Schicksalsspiel. Wären nicht genug Zuschauer gekommen, der Verein hätte die Spieler nicht mehr bezahlen können. Der Kassier durfte durchatmen, zum ersten Mal wanderte über eine Million Mark in die leere Vereinskasse.


Nur ein Beispiel aus der wechselvollen Vereinsgeschichte, die gekennzeichnet ist von vielen unvergesslichen Höhepunkten voller Dramatik und Leidenschaft, aber auch überschattet von schmerzlichen Niederlagen und so manchen Skandalen, die zu Recht oder Unrecht stets ein gewaltiges Medienecho mit sich ziehen. Heute hält man in der 350 Millionen Euro teuren Allianz Arena Hof. Doch was steckt hinter dem Fußball-Klub Bayern, der weltweit über 230.000 Mitglieder zählt? “Du bist verpflichtet, immer Erster zu sein”, sagt Profispieler Bastian Schweinsteiger.

Der Klub mit dem ganz eigenen Selbstverständnis polarisiert wie kein anderer im deutschsprachigen Raum. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Fans huldigen ihn als “Stern des Südens”. Gegner verhöhnen ihn, nicht nur wegen der jährlichen Top-Transfers, als “FC Hollywood” oder schimpfen über die “Dusel-Bayern”, wenn ihnen wieder ein spätes Tor gelingt.

Die Erfolgsbilanz

So oder so: Was die Bayern bisher geschrieben haben, ist eine Erfolgsstory. Sechs Europapokalsiege und 23 Titel (deutscher Rekordmeister) stehen zu Buche.

Doch auch der wirtschaftliche Erfolg ist beispiellos. Der Verein gehört zu den umsatzstärksten der Welt. Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete die FC Bayern München AG einen Umsatz von knapp 332 Millionen Euro.

Mit dem Reichtum wuchs im Laufe der Jahrzehnte der Neid der Konkurrenz. Der Aufruf der gegnerischen Fans bei Auswärtsspielen, ihnen die Lederhose auszuziehen, gehört noch zu den harmlosen Schmähgesängen. Kein Sieg schmeckt den Fans der Gegner besser als der gegen den FCB. In München wird im Gegenzug nicht ohne eine gewisse Überheblichkeit über die Konkurrenz jenseits des Weißwurstäquators gelächelt. “Alle werden gegen uns sein, was Schöneres gibt es nicht”, sagte einst Oliver Kahn vor einem Auswärtsspiel.

Reich und berühmt war der Klub nicht immer. Bei der Gründung der Bundesliga 1963 noch ausgeschlossen, suchte der Verein lange nach seiner Identität und stand zunächst im Schatten des Stadtrivalen 1860 München.

Die Mentalität

Erst mit den Erfolgen in den 1970er-Jahren mit der goldenen Generation rund um Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Paul Breitner, Sepp Maier oder Uli Hoeneß wurde die “Mia san mia”-Siegermentalität geboren.

Trotz der auf nationaler Ebene zurückgewonnenen Vormachtstellung fehlt seit mehr als zehn Jahren ein internationaler Titel. Am Samstag im Finale der Champions League könnte es endlich wieder so weit sein.

Übrigens: Das erste Meisterschaftsspiel im Olympiastadion 1972 gewannen die Bayern gegen Schalke mit 5:1. Der Klub war danach Meister und ab diesem Zeitpunkt das Maß aller Dinge im deutschen Fußball.




This entry was posted in DE and tagged by News4Me. Bookmark the permalink.

About News4Me

Globe-informer on Argentinian, Bahraini, Bavarian, Bosnian, Briton, Cantonese, Catalan, Chilean, Congolese, Croat, Ethiopian, Finnish, Flemish, German, Hungarian, Icelandic, Indian, Irish, Israeli, Jordanian, Javanese, Kiwi, Kurd, Kurdish, Malawian, Malay, Malaysian, Mauritian, Mongolian, Mozambican, Nepali, Nigerian, Paki, Palestinian, Papuan, Senegalese, Sicilian, Singaporean, Slovenian, South African, Syrian, Tanzanian, Texan, Tibetan, Ukrainian, Valencian, Venetian, and Venezuelan news

Leave a Reply