Fußball
München.Joachim Löw will bei der EM-Nominierung bis zum letzten Moment auf den verletzten Fußball-Weltmeister Jérôme Boateng warten. Er habe dem Innenverteidiger des FC Bayern am Montag bei einem Gespräch in München gesagt, «dass ich an ihn glaube und er es trotz der schweren Muskelverletzung noch schaffen kann, auf den EM-Zug aufzuspringen», hieß es in einem Statement des DFB. Löw muss den endgültigen EM-Kader mit 23 Spielern am 31. Mai benennen.
Löw erinnerte an das Beispiel von Sami Khedira, der vor zwei Jahren nach einem Kreuzbandriss erst kurz vor der Weltmeisterschaft fit geworden war: «Genauso wie bei Sami Khedira vor der WM in Brasilien werden wir ihm die Tür solange wie möglich offenhalten.» Löw setzt auf den Ehrgeiz und die Motivation seines besten Verteidigers. «Jérôme ist eine Kämpfernatur und arbeitet top professionell, er hat den Willen und die Einstellung, alles dafür zu tun. Er braucht nun auch Geduld und sollte sich nicht unter Druck setzen. Wir werden ihn unterstützen», versicherte der DFB-Chefcoach.
Boateng hatte sich zum Rückrundenauftakt der Bundesliga beim 2:1 der Bayern beim Hamburger SV verletzt. Über die Schwere der Adduktoren-Verletzung im linken Oberschenkel machte der FC Bayern keine exakten Angaben. Es soll sich aber um einen Muskelbündelriss handeln. Spekuliert wird über eine Pause von rund drei Monaten. Die EM-Vorbereitung der Nationalmannschaft beginnt am 23. Mai. Das erste Turnierspiel bestreitet Deutschland am 12. Juni gegen die Ukraine.