London/Düsseldorf: Dantes starkes Debüt für schwache Brasilianer

London/Düsseldorf (RP). Der Verteidiger des FC Bayern überzeugt auch bei der Nationalmannschaft. Aber die Pleite in England beunruhigt den WM-Gastgeber.

Dante lächelte. Fast immer tut er das. Und als er hörte, dass sein Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari ihn gerade gelobt hatte, musste er sich doch pflichtschuldig beherrschen, um nicht zu fröhlich zu wirken: “Es ist wichtig, dass wir alle selbstkritisch bleiben und hart an uns arbeiten”, sagte der Verteidiger kurz nachdem er sich einen Traum erfüllt hatte. Dante machte bei der 1:2-Niederlage gegen England im Londoner Wembleystadion sein erstes Länderspiel für Brasilien, ein ordentliches Debüt dazu – im zarten Fußballeralter von 29 Jahren. Für ihn persönlich war es ein Meilenstein auf dem Weg zur WM 2014 in seinem Heimatland, die der Verteidiger des FC Bayern gerne im Stadion und nicht am Strand erleben würde. Titel wollte er gewinnen und sich anbieten für die Selecao, deshalb war er im Sommer für fünf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum Rekordmeister gewechselt.

Dante hat sich in München als Innenverteidiger von internationalem Format erwiesen. Durch kluges Stellungsspiel, große Abgeklärtheit und sauberes Aufbauspiel ist er einer der Hauptverantwortlichen dafür, dass die Münchner erst sieben Gegentore kassiert und sich einen derart großen Vorsprung erspielt haben, dass Jupp Henyckes bis Saisonende die B-Jugend spielen lassen könnte. Seine Qualitäten deutete Dante auch in der Nationalmannschaft an: Er entschärfte brenzlige Situationen und blieb weitgehend ohne Fehler. Bei den Gegentoren durch Wayne Rooney und Frank Lampard traf ihn keine Schuld. “Ich bin sehr zufrieden”, sagte Luiz Felipe Scolari. “Ich glaube, dass die brasilianische Nationalmannschaft einen Verteidiger mehr für die Zukunft hat.”

Seine Landsleute allerdings packt beim Gedanken an die nahe Zukunft nach dem ansonsten schwachen Auftritt das Grauen. Eineinhalb Jahre vor der Heim-WM, bei der selbstverständlich der sechste Titelgewinn erwartet wird, ist Brasilien ziemlich weit davon entfernt, ein Favorit zu sein. Gegen England zeigte der Rekord-Weltmeister eine blutleere Vorstellung. Brasilien, das in der Fifa-Weltrangliste sogar hinter Ecuador und die Elfenbeinküste auf Rang 18 abgerutscht ist, spielte ideenlos. Scolari und sein Technischer Direktor Carlos Alberto Parreira, Brasiliens Weltmeister-Trainer von 2002 und 1994, sollen das bis 2014 ändern. Deshalb sind sie im November für den glücklosen Mano Menezes in ihre Ämter gekommen. “Ich habe Kuwait trainiert und zuerst unentschieden gespielt, ich habe Brasilien trainiert und meine erste Partie verloren, ich habe Portugal trainiert und meine erste Partie verloren. Aber ich habe immer Titel gewonnen”, mahnte Scolari zur Ruhe.

Dafür holte das zusammen 133 Jahre alte Duo den früheren Weltfußballer Ronaldinho (32) zurück in die Selecao. Der Weltmeister von 2002 feierte seine Rückkehr gleich mit einem verschossenen Elfmeter. Und Neymar, der in Brasilien als der Hoffnungsträger für 2014 gilt, war kaum zu sehen. Dafür machte er auf andere Weise auf sich aufmerksam und verkündete, wie interessant der FC Bayern München für ihn wäre: “Ich könnte mir Bayern München durchaus vorstellen. Es gibt nichts, was dagegen spricht. Das ist ein großer Verein mit Spielern von außergewöhnlicher Qualität.” Und einer davon ist Dante.

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