LIVE! Schalke kann auf Draxler und Huntelaar zählen

30. Spieltag: Viermal Abstiegskampf und das Gipfeltreffen

Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein: Fünf Spieltage vor Saisonschluss geht es für sechs Teams ums Überleben. Diese messen sich am Samstag alle gleichzeitig in zwei direkten und zwei Fernduellen: Hannover empfängt Hamburg, Freiburg muss gegen Braunschweig ran und Stuttgart (in Gladbach) sowie Nürnberg (in Wolfsburg) sind auswärts gefordert. Das Top-Spiel steigt dann am Abend, wenn FC Bayern (1.) auf Dortmund (2.) trifft. Zum Warmlaufen empfängt Schalke am Freitag Eintracht Frankfurt.

Hübner: “Minimalziel erreicht, aber wir wollen mehr”

Kevin Trapp© imagoZoomansicht

Am Freitagabend (20.30 Uhr) möchte Schalke den nächsten Schritt Richtung direkter Champions-League-Qualifikation machen. Die Knappen haben von den letzten 14 Bundesligaspielen nur ein einziges verloren (1:5 gegen Bayern) und holten vier Siege aus den jüngsten sechs Auftritten – eine Bilanz, die tatsächlich nach Königsklasse klingt. Erfreulich zudem auch die Eigeninitiative der jungen Mannschaft, welche die Positionen während der Partie in Bremen (1:1) selbstständig neu verteilte. “Man sieht, dass wir Spieler haben, die mitdenken. Ich war begeistert”, sagte Trainer Jens Keller. Gegner Frankfurt hat nach drei Siegen in vier Spielen wohl nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. “Nein, nein, nein. Jetzt kann nichts mehr passieren”, meint Stürmer Joselu. “35 Punkte müssten für den Klassenerhalt eigentlich reichen”, rechnet Sportdirektor Bruno Hübner vor. “Unser Minimalziel ist erreicht. Aber wir wollen noch mehr Punkte holen.” Im Endspurt wird der Eintracht Mittelfeldmann Flum (Schulter-OP) fehlen.

Stuttgart: Mit Maxim aus der Krise?

Alexandru Maxim© imagoZoomansicht

Wenn am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) Gladbach auf Stuttgart trifft, lockt die Fohlen die Champions-League. Im Kampf mit Leverkusen und Wolfsburg um Rang vier ist die Borussia derzeit in der Pole Position. Euphorie? Fehlanzeige! “Wir sind zuletzt gut damit gefahren, uns keinen Kopf darüber zu machen”, sagt Torwart ter Stegen. “Der Blick auf die Tabelle hat uns in den vergangenen Wochen nicht gutgetan, wie man gesehen hat”, meint Flügelflitzer Herrmann. In den Köpfen der VfB-Spieler geistert auch nach dem gewonnenen Derby gegen Freiburg (2:0) das Abstiegsgespenst herum. “Es war ein kleiner Schritt, mehr nicht”, stellt Trainer Huub Stevens klar. Stuttgart steht zwar über dem Strich, doch der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur zwei Tore sowie einen Punkt auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Schwaben müssen nachlegen. Ein Fall für Maxim? Der Rumäne war an 19 von 44 VfB-Treffern beteiligt. Und Didavi (Zehenverletzung) ist noch fraglich.

Abstiegsangst im Norden: Hannover gegen Hamburg

Abstiegskampf pur verheißt die Partie zwischen Hannover und Hamburg. “Zwei Punkte – so nah dran an den Abstiegsrängen war die Mannschaft noch nie”, sagt 96-Coach Tayfun Korkut, der von Mittwoch bis Freitag mit seiner Mannschaft ein Trainingslager bezog. Eine weitere Niederlage darf sich der Deutsch-Türke, der mit Hoffmann (Rot) und Huszti (10. Gelbe) gleich auf zwei Stammspieler verzichten muss, wohl nicht erlauben. Der HSV feierte zuletzt einen überlebenswichtigen 2:1-Sieg gegen Leverkusen. “Wir leben noch”, sagte Siegtorschütze Westermann, “ich habe das Gefühl, dass es in die richtige Richtung geht. Wir wachsen als Truppe immer mehr zusammen.” Wegbrechen werden allerdings Badelj (Muskelfaserriss) – und Torjäger Lasogga (Oberschenkelprobleme). “Wir müssen jetzt auch endlich mal wieder auswärts etwas holen und in Hannover nachlegen”, fordert Westermann. Zumindest für Mirko Slomka ist das Duell bei seinem Ex-Klub (von 01/2010 bis 12/2013 in Hannover) ein gefühltes Heimspiel. Auswärts hat der Trainer in dieser Saison weder mit 96 noch mit Hamburg gewonnen.

Tabellenrechner 1.Bundesliga

Nürnberg droht Rekordabstieg

Im Rücken lauert Mainz, vorne versperren Leverkusen und Gladbach den Weg zu Platz vier. Für Wolfsburg werden die nächsten Wochen entscheidend, ob und wenn in welchem internationalen Wettbewerb der VfL in der nächsten Saison spielen darf. Individuelle Fehler, wie bei der 1:2-Niederlage gegen Dortmund, als Torwart Grün zweimal patzte, dürfen sich die Wölfe nicht mehr erlauben. “Das wird mich nicht umhauen”, sagt der Keeper, der den verletzten Benaglio (knöcherner Ausriss im Finger) weiterhin vertreten wird. Gegner Nürnberg ist nach sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen wieder auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Es droht ein trauriger Rekord: Mit acht Abstiegen wäre der Club alleiniger Rekordabsteiger der Bundesliga. Von seinem offensiven aber auch risikobehafteten System will FCN-Coach Gertjan Verbeek nicht abrücken: “Wir haben mit dieser Spielweise mehr Punkte gemacht als zuvor. Was macht denn das für einen Sinn, im Endspurt alles zu verändern?”

Correia: “Wir glauben an das Wunder”

Karim Bellarabi  Christian Günter© imagoZoomansicht

Zwischenzeitlich hatte sich Freiburg ein wenig von den Abstiegsrängen entfernt – mittlerweile steckt der Sportclub wieder mittendrin im Klassenkampf. “Wir werden weiter so konsequent arbeiten, mit der Hoffnung, dass wir es am Ende schaffen”, sagt SCF-Trainer Christian Streich, der vor dem nächsten Gegner warnt: “Die Eintracht ist wie wir. Die gibt nie auf!” Das charakterisiert die Braunschweiger tatsächlich: “Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, über die Grenzen hinauszugehen. Wir wollen weiterhin an den anderen dranbleiben wie die Kletten”, sagt BTSV-Trainer Torsten Lieberknecht. Die Löwen haben nur noch zwei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. “Wir haben das Potenzial für das große Wunder und glauben fest daran”, sagt Innenverteidiger Correia. Dieser Glaube und eine “wahnsinnige mentale Stärke in Extremsituationen” (Lieberknecht) sind das große Plus des Schlusslichts.

Bestätigt Bremen den Aufwärtstrend?

Drei Punkte Rückstand hat Mainz auf einen Europa-League-Platz. Wollen die Nullfünfer in der nächsten Saison tatsächlich in Europa durchstarten, muss jetzt – auch ohne den verletzten Müller – ein Dreier her. In den letzten vier Spielen holte der FSV aber nur einen einzigen Sieg bei drei Niederlagen. “Wir sind für unsere internen Ziele gut dabei. Ich sehe keinen Rückschritt für uns”, sagt Mittelfeldmann Geis. Gegner Bremen hat sich in den letzten Wochen merklich entwickelt: Zu Leidenschaft und Engagement gesellten sich technische Feinheiten, gute Stabilität in der Defensive, ein schnelles Umschaltverhalten, gutes vertikales Passspiel und spielerische Akzente. “Eine Handschrift wird sichtbar”, sagt Kapitän Fritz. Doch kann Werder diesen Trend bestätigen? Immerhin wird Stürmer di Santo fehlen (5. Gelbe). Auch der Mainzer Bell ist Gelb-gesperrt.

Wiedersehen mit Nebengeräuschen: Bayern gegen Dortmund

Pep Guardiola  Jürgen Klopp© imagoZoomansicht

Das Topspiel steigt am Samstagabend (18.30 Uhr) in München, wenn der FC Bayern Borussia Dortmund zum Spitzenspiel bittet. Dass der bereits feststehende Meister 2014 nicht unschlagbar ist, machte Augsburg am vergangenen Wochenende vor. Dabei rotierte FCB-Coach Pep Guardiola kräftig, für das Duell mit dem BVB hat er das ausgeschlossen, obwohl das Spitzenspiel drei Tage nach dem erfolgreich gestalteten Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester (3:1) und vier Tage vor dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Kaiserslautern steigt. Auch wenn die Borussia 20 Punkte Rückstand zu den Bayern hat, tankte der Revierklub zuletzt Selbstvertrauen in der Bundesliga und erst in dieser Woche in der Königsklasse (2:0 gegen Real Madrid). Aufgrund des straffen Terminkalenders werden die Beine der von Verletzungen gebeutelten Dortmunder Elf aber wohl schwer sein. Eine Motivationsspritze ist der Auftritt gegen den großen Rivalen aber auf jeden Fall – unabhängig vom aktuellen verbalen Schlagabtausch der Klub-Oberen rund um ein Zwei-Millionen-Euro-Kredit von vor rund zehn Jahren.

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Spiel eins nach Hyypiä: Reißt Lewandowski das Ruder rum?

Sascha Lewandowski© imagoZoomansicht

Am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) bestreitet Leverkusen Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Sami Hyypiä. Sascha Lewandowski übernimmt als Interimscoach und hat eine lange Mängelliste abzuarbeiten. Durchsetzungsvermögen, Charakterfestigkeit, professionelle Einstellung, Selbstbehauptung – in allen diesen Bereichen versagte die Werkself in den letzten Monaten und droht nun alle Ziele zu verspielen: Erstmals in dieser Saison rutschte Bayer aus den Top vier. Lewandowski muss das Ruder nun herumreißen. Gleiches gilt für sein Gegenüber Jos Luhukay, dessen Berliner seit sieben Spielen auf einen Sieg warten. Immerhin stoppte die Hertha eine Niederlagenserie von vier Spielen mit einem 1:1 gegen Hoffenheim. “Es war ein Schritt in die richtige Richtung, vom Engagement her war es sehr gut”, befand Angreifer Allagui, der wie Wagner ein Kandidat ist, um Ramos (Oberschenkelprellung) zu vertreten.

Treffen Polanskis magische Schuhe auch den FCA?

Am Sonntagabend (17.30 Uhr) runden Hoffenheim und Augsburg den 30. Spieltag ab. Die beiden Tabellennachbarn trennen fünf Zähler, und das, obwohl die TSG acht Punkte aus den letzten vier Spielen holte. Symbolisch für den Aufschwung der Kraichgauer steht Mittelfeldmann Polanski, der in den letzten fünf Partien dreimal traf. “Ich habe meinen Schuhausrüster gewechselt. Die neuen haben eine eingebaute Torgarantie”, scherzt Polanski. Der FCA geht befeuert vom sensationellen 1:0-Erfolg über den FC Bayern in das Duell. “Wir haben eine tolle Entwicklung genommen. Gegen die Bayern war so ein Moment, in dem jeder mitbekommen hat, wozu mein Team in der Lage ist”, sagt Markus Weinzierl, Coach der Fuggerstädter.

Die Bilderstrecke zum 30. Spieltag.

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