Leverkusen: Bayer genießt die Rolle des Bayern-Bezwingers

Leverkusen (RP). Dass der große FC Bayern als zuverlässiger Steigbügelhalter für den Verein dient, der ihn besiegen kann, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass jedes Jahr nur wenige Mannschaften gegen den Rekordmeister gewinnen. Wem dieses Kunststück gelingt, der darf sich in den Tagen danach der Aufmerksamkeit der bundesdeutschen Fußballöffentlichkeit sicher sein. So wie jetzt Bayer Leverkusen nach dem aus seiner Sicht historischen 2:1-Erfolg in der Allianz-Arena am Sonntag. Es ist allerdings auch das erste Mal, dass die Werkself in dieser Saison mit einer Leistung eine Strahlkraft erreicht, die über das nähere Rheinland hinausgeht.

“Wir haben die Wahrnehmung nach außen verbessert, denn bisher wurde der Fortschritt unserer Mannschaft noch nicht so wahrgenommen”, sagte Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski und sprach damit einen zentralen Punkt dieser Bayer-Spielzeit an: Nach dem zweifelhaften Hype und der fragwürdigen Publicity, die das zweijährige Missverständnis mit Michael Ballack ausgelöst hatte, ist es längst wieder ruhig geworden um den Club. Tauchten zu Ballack-Zeiten auch schon mal Vertreter der Regenbogenpresse an der BayArena auf und sorgten mediale Fehltritte des Trainers Robin Dutt ab und zu für überregionalen Nachhall, muss sich Leverkusen nun im Interesse der Öffentlichkeit wieder hinter anderen Vereinen anstellen. Lewandowski und Sami Hyypiä sind als Trainerduo keine Lautsprecher, und der eingeschlagene Weg der Mannschaft, verstärkt durch Leistung und ansehnlicheren Fußball auf sich aufmerksam zu machen, braucht halt seine Zeit, bis er außen sichtbar wird.

Umso mehr genießen die Leverkusener die Eigenwerbung, die ihnen der erste Sieg in München seit 1989 eröffnet. “Die Bayern werden mit Barcelona die Champions League unter sich ausmachen – und wir haben hier gewonnen. Schön”, sagte Sportdirektor Rudi Völler, während Torschütze Stefan Kießling sich erlaubte, zaghaft darauf hinzuweisen, dass “wir schon lange nicht mehr verloren haben” – wettbewerbsübergreifend seit neun Partien, so stabil ist aktuell keine andere deutsche Mannschaft.

Auch nicht der FC Bayern, der erstmals seit April (0:1 in Dortmund) ein Spiel in der Bundesliga nicht verlor. Trainer Jupp Heynckes sprach zwar von einer “nicht eingeplanten Niederlage”, sagte aber auch: “Die wird uns nicht umwerfen.” Kritischer sah es dagegen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: “Wir müssen jetzt zeigen, dass wir mit dem Druck besser umgehen können als im letzten Jahr.” Damals verspielten die Bayern nach einem ähnlich dominanten Start (22 statt jetzt 24 Zähler) noch einen Acht-Punkte-Vorsprung auf den späteren deutschen Meister Borussia Dortmund.

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