Hört, hört: die Ochsenfurter Polizei hat bei der Kontrolle eines jungen Mannes am vergangenen Dienstag „Erstaunliches“ zutage gefördert. hatte doch der Mann tatsächlich eine „Mischung aus Tabak und einer Haschischpflanze“ in seinem Tabaksbeutel.

Nein, nicht ein Kilo Haschisch oder 100 Gramm Kokain, was einen Dealer ausgezeichnet hätte, sondern eine Menge, die man nach einer offiziellen Statistik bei 39,2 Prozent der Deutschen auch einmal finden könnte – so viele haben Erfahrung mit dieser Substanz.

In fast allen Winkeln der Republik wäre das Ergebnis dieser Kontrolle also vielleicht eine Randbemerkung im Polizeibericht, aber niemals eine Anzeige, geschweige denn eine Zeitungsmeldung wert gewesen.

Nicht so in Ochsenfurt, da ist dies ein „erstaunlicher Fund.“

Wirklich erstaunlich erscheint mir die Tatsache, dass wohl immer noch öffentliche Massenbesäufnisse, in Ochsenfurt wie zum Beispiel der Faschingszug, das Bratwurstfest oder auch das Ochsenfest als schätzenswertes Kulturgut gelten, die unter anderem unter polizeilichem Schutz stattfinden, während man harmlose, kleine Gelegenheitskiffer kriminalisiert.

Fürwahr eine erstaunliche Bigotterie.

Udo Hafner 97256 Geroldshausen