Das Modell eines menschlichen Skeletts steht im Präpariersaal einer Universitätsklinik. Medizinstudenten brauchen Leichen für ihre Ausbildung. Foto: dpa
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München. Den eigenen Körper spenden? Für viele ein befremdlicher Gedanke. Und doch gibt es in Bayern eine konstante Anzahl an Menschen, die gerade dies für ihren Todesfall verfügen. Jedes Jahr vermachen mehrere Hundert Bayern ihren Körper den Anatomien der Universitätskliniken. Diese brauchen die Leichen für die medizinische Ausbildung. Zwischen 20 und 30 Leichname werden jeweils für die Präparierkurse benötigt, die den Medizinstudenten den Aufbau des menschlichen Körpers nahebringen.
Jeweils rund 100 solcher letztwilliger Verfügungen werden jährlich zugunsten der anatomischen Institute in Regensburg, Würzburg, München und Erlangen ausgestellt. Werbung für die Spende machen die Unis nicht, Interessierte kommen von selbst. Ein Beratungsgespräch ist Pflicht, dann unterzeichnen die Spender eine letztwillige Verfügung.
Unis kommen für Beisetzung auf
2004 fiel das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen weg. Deshalb vermuten viele, dass steigende Bestattungskosten Hintergrund für die Bereitschaft zur Körperspende sind – weil man den künftigen Hinterbliebenen Kosten ersparen will. Denn die Universitäten kommen für die Beisetzung der Spender auf. An den Anatomien wird das jedoch differenziert gesehen: „Unter den Spendern sind Leute, die finanziell nicht so gut da stehen – aber viele kommen auch aus der Mittelschicht“, sagt der Leiter der Anatomie Würzburg, Süleyman Ergün. Die Spender wollten vor allem Gutes tun.
Zumal die Spende nicht überall kostenlos ist: An der Uni München muss der Spendewillige noch zu Lebzeiten 1150 Euro zuzahlen, um die Bestattungskosten von mehreren tausend Euro zu decken. In Würzburg, Erlangen und Regensburg hat man sich trotzdem gegen die Zuzahlung entschieden. Die Anatomien dort finanzieren die Bestattungskosten aus dem Universitätsetat für ihre Kurse. „Wir befürchten, dass sonst zu wenige spenden würden“, sagt Ernst Tamm von der Anatomie Regensburg. Derzeit gebe es aber genug Spender.
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