Landkreis Freising ist Flächenverbrauch-Spitzenreiter in Bayern

Bei einem Einwohnerzuwachs von 5,5 Prozent zwischen 2004 und 2011 nahm der Anteil der versiegelten Flächen im Landkreis um zehn Prozent zu. Keine guten Nachrichten also, die Kreisbaumeisterin Antonia Seubert da mitgebracht hatte. Das solle, das müsse sich ändern, hat der Kreistag als Ziel im Landkreisentwicklungsprogramm beschlossen. Ein Fachforum hat am Mittwoch gezeigt, warum sich das ändern muss und wie sich das ändern könnte.

Da saßen sie also im großen Sitzungssaal des Landratsamts, die Bürgermeister, die Kreisräte und die Verwaltungsangestellten, die für Bauen und Bauleitplanung in den Gemeinden zuständig sind. Und sie hörten Tipps, bekamen Negativ- und Positivbeispiele präsentiert, wie man mit dem Bevölkerungswachstum im Landkreis baulich fertig werden sollte – oder wie eben nicht.

Nicht so wie in den USA – das war die These und Bitte von Christian Schiebel von der Regierung von Oberbayern. Exempel aus Denver und Houston zeigten, wie man es nicht machen sollte. Denn, so Schiebel: Flächensparendes Bauen schone nicht nur die Landschaft und Natur, sondern bedeute auch Energieeinsparung. Man müsse weg von der Bauweise seit den 50er Jahren, als man voll auf den Individualverkehr setzte und 50 Kilometer Wegstrecke kein Problem darstellten. Das gelte auch für Gewerbegebiete, in denen noch immer meist einstöckig und mit viel Parkflächen drumherum gebaut werde. Verkehrsvermeidung durch Nutzungsmischung sei laut Schiebel ein Lösungsansatz. Dichte, kompakte Baukörper, aktive Solarenergiegewinnung, ein eigenes Energieversorgungskonzept für Baugebiete – das seien weitere Möglichkeiten. Denn, und das würden Untersuchungen ganz deutlich belegen: Ein hoher Flächenverbrauch bedeute auch einen hohen Energieverbrauch. Doch Schiebel hatte auch Beispiele, wie man es besser macht: Der Bebauungsplan im Steinpark sei da gut oder auch die Erlaubnis, vor die denkmalgeschützten Gebäude im Vimy-Areal Wintergärten als Klimapuffer zuzulassen.

Doch nicht nur Energie könne durch flächensparendes Bauen eingespart werden, auch Geld. Das zeigte Frank Molder von der Baader-Konzept GmbH auf. Seine These: Je geringer die Siedlungsdichte, desto höher die Pro-Kopf-Infrastrukturkosten für Straßen, Kanäle und Versorgungsleitungen bis hin zu Lampen. Meistens, so Molder, werde nämlich in den Kommunen vergessen, dass diese Einrichtungen Instandhaltungs- und Nachfolgekosten bedeuten.

Das Pfiffige: Um diese Kosten ausrechnen zu können und dadurch auch das liebe Geld als Argument für Innenentwicklung statt Außenentwicklung anführen zu können, gebe es einen „Folgekostenschätzer“. Im Internet unter www.was-kostet-mein-baugebiet.de könnten die Gemeinden und Planungsämter ausrechnen, was welches Baugebiet mit welcher Bebauungsdichte kostet. (zz)

This entry was posted in DE and tagged by News4Me. Bookmark the permalink.

About News4Me

Globe-informer on Argentinian, Bahraini, Bavarian, Bosnian, Briton, Cantonese, Catalan, Chilean, Congolese, Croat, Ethiopian, Finnish, Flemish, German, Hungarian, Icelandic, Indian, Irish, Israeli, Jordanian, Javanese, Kiwi, Kurd, Kurdish, Malawian, Malay, Malaysian, Mauritian, Mongolian, Mozambican, Nepali, Nigerian, Paki, Palestinian, Papuan, Senegalese, Sicilian, Singaporean, Slovenian, South African, Syrian, Tanzanian, Texan, Tibetan, Ukrainian, Valencian, Venetian, and Venezuelan news

Leave a Reply