Der Kormoran gilt in Bayern als gefürchteter aber geschützter Fischräuber. Im Streit zwischen Vogelschützern und Fischern scheint es keine dauerhafte Lösung zu geben. Denn trotz erhöhter Abschusszahlen und Teichschutzanlagen räubert der Kormoran örtlich bis zu 50 Prozent der Fischbestände.
Bekämpfung ohne dauerhafte Folgen
Etwa 600 Kormorankolonien gibt es in Bayern, die meisten rund um die großen oberbayerischen Seen und die fränkischen wie oberpfälzischen Fischteiche. Seit 1996 darf der Kormoran zwischen Mitte August und Mitte März abgeschossen werden. Im letzten Jahr wurde dadurch der gesamte von Vogelschützern gezählte Winterbestand vergrämt, offiziell 7283 Tiere. Genützt hat das wenig. Denn, so der Vorsitzender des Umweltausschusses im Landtag, Christian Magerl von den Grünen: “Viele neue Kormorane kommen von den angrenzenden Staaten nach. Der Kormoran ist schließlich europaweit geschützt.
Europäische Lösung oder bayerischer Sonderweg
Die Kormoranbestände werden in Bayerns Nachbarländern also mangelhaft oder gar nicht reguliert. Bayern bräuchte demnach ein verstärkte Kormoranmanagement. Wo es konsequent angewandt wird, mit Abschuss in den erlaubten Gebieten und sinnvollen Teichschutzanlagen wie im mittelfränkischen Aischgrund gehen die Fischverluste zurück. Deshalb fordern die Freien Wähler ein bayernweites Kormoranmanagement. Doch derzeit gibt es dafür im Freistaat nur zwei spezialisierte Berater.