Kommunaler Nahverkehr: Einigung im Tarifstreit


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Einigung im Tarifstreit:
“Ein ordentliches Plus”


Die Beschäftigten bekommen in den nächsten beiden Jahren rund 6,5 Prozent mehr Lohn. Darauf haben sich die Arbeitgeber mit den Gewerkschaften nach siebenstündigen Verhandlungen in Nürnberg geeinigt.

Die Gehaltserhöhung setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Die U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnfahrer bekommen rückwirkend zum 1. Juni drei Prozent, mindestens aber 90 Euro mehr. Im nächsten Jahr gibt es wiederum ab dem 1. Juni noch einmal 2,4 Prozent mehr Geld. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.

Arbeitgeber: An “äußerste Grenze” gegangen

Die Einigung entspricht im Wesentlichen dem Angebot der Arbeitgeber, das bereits Anfang Juni vorgelegt wurde – es enthält jedoch einige Nachbesserungen. Das Angebot orientiert sich am Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes aus Potsdam. Karl-Heinz Pöverlein, der Verhandlungsführer der Arbeitgeber sagte, man sei bei dem Abschluss “an die äußerste Grenze” gegangen. Er freue sich aber, dass die Fahrgäste von weiteren Warnstreiks verschont blieben. Der Tarifabschluss koste allein die Verkehrsaktienbetriebe (VAG) im Raum Nürnberg in den kommenden beiden Jahren 8,9 Millionen Euro, so Pöverlein.

Gewerkschaft: Mehr Urlaub, höhere Schichtzulagen

Manfred Weidenfelder, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, sprach von einem “ordentlichen Plus” für die Beschäftigten. Das Ergebnis sehe nur nach einer kleinen Erhöhung aus. Er denke aber, dass die Beschäftigten zufrieden sein können, sagte Weidenfelder. So bekäme etwa ein Beschäftigter, der seit fünf Jahren als Busfahrer arbeitet nach zwei Jahren rund 175 Euro mehr. Außerdem habe man habe viele Kleinigkeiten ausgehandelt, die für die U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnfahrer viel bewirkten. So bekommen die Beschäftigten mit Ausnahme der Azubis künftig alle 30 Tage Urlaub pro Jahr. Zudem wurden die Schichtzulagen erhöht.

Nächster Schritt “Demografie-Tarifvertrag”

Ein Bestandteil des Abschlusses ist auch, dass ab Ende Oktober für Bayern ein sogenannter Demografie-Tarifvertrag ausgehandelt werden soll, wies ihn schon auf Bundesebene gibt. Er soll regeln, wie ältere Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs gesund und arbeitsfähig gehalten werden können.

Die Gewerkschaft hatte Mitte Juni nach der dritten Verhandlungsrunde die Gespräche abgebrochen und in den vergangenen Wochen mit Warnstreiks in mehreren Städten Druck auf den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) gemacht. Der Nahverkehr wurde etwa in Nürnberg, Augsburg und Regensburg teilweise lahmgelegt.

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