Kirchhoff: "Ich freu mich auf Mainz 05"

Herr Kirchhoff, der SMS-Kontakt nach Mainz war zuletzt sicher intensiv, oder?

Jan Kirchhoff: Ich habe generell noch viel Kontakt mit den Jungs. Über das Spiel haben wir aber noch nicht geredet.

So?

Kirchhoff: Da geht es nicht um Fußball, sondern darum, den Kontakt zu halten. Wie bei meinen anderen Freunden, die nicht Fußball spielen, auch. Julian Baumgartlinger zum Beispiel hat mir hier beim Einleben geholfen. Er hat früher in der 1860-Jugend gespielt und kennt sich daher ganz gut aus.

Und gefällt es Ihnen in München?

Kirchhoff: Sehr. Wobei ich noch lange nicht alles gesehen habe. Die Maximilianstraße kenne ich dank meiner Freundin aber ganz gut. (lacht)

Werden Sie denn erkannt?

Kirchhoff: Ich kann mich frei bewegen, nicht so wie andere. Der Basti ist mir mal mit dem Rad entgegengekommen, den hab nicht mal ich erkannt. Mein Vermieter weiß aber natürlich schon, wer ich bin.

Am Samstag geht es gegen die Ex-Kollegen. Aufgeregt?

Kirchhoff: Schwer zu sagen. Ich freue mich, die Jungs alle mal wiederzusehen, wir haben uns ja schon in Mainz auf dieses Spiel gefreut. Ich wünsche mir bei jedem Spiel, auf dem Platz zu stehen, über ein paar Minuten gegen die alten Kollegen würde ich mich aber besonders freuen. Hoffentlich stehe ich jetzt mal bei Bayern gegen Mainz auf der Gewinnerseite.

Überlegt man es sich mit 22 Jahren eigentlich zweimal, wenn Bayern anklopft?

Kirchhoff: Ich habe es mir sogar noch öfter überlegt. Da muss man überzeugt werden und sich wohl fühlen. Es reicht nicht, wenn Bayern kommt und sagt: „Spiel doch für uns!“

Wer hat Sie überzeugt?

Kirchhoff: Matthias Sammer hat eine große Rolle gespielt. Im Endeffekt war es ja nicht nur eine Entscheidung für den Namen FC Bayern, sondern für die Perspektive, die mir hier aufgezeigt wurde.

Pep macht die Schotten dicht: Vorhänge am Bayern-Trainingsplatz

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Und zwar?

Kirchhoff: Natürlich will ich so viele Minuten wie möglich auf dem Platz stehen, diesen Wunsch hat jeder Fußballer. Aber ich weiß auch, dass ich durch das Niveau im Training und den Konkurrenzkampf auch besser werden kann. Das alles macht mich besser, daher die Entscheidung pro Bayern.

In Mainz waren Sie hinten gesetzt, Pep Guardiola hat Sie bislang aber ausschließlich auf der Sechs eingesetzt.

Kirchhoff: Und wenn dein Trainer Pep Guardiola heißt, dann ist es für einen schon schwer zu sagen: „Ich sehe mich aber woanders!“ Ganz ehrlich: Mittlerweile habe ich gar keine Vorlieben mehr.

Gegen City haben Sie ihr Champions-League-Debut gefeiert. Ein besonderer Moment?

Kirchhoff: Mein Handy hat danach gar nicht mehr aufgehört zu klingen, das war schon krass! Aber im Endeffekt war es auch nur ein Fußballspiel wie jedes andere auch. Zumindest dann, wenn man auf dem Platz steht. Es sind andere Momente, die mir zeigen, dass ich genau das Richtige gemacht habe. Wenn ich im Stadion bin oder vom Training nach Hause fahre und merke, dass ich immer besser werde. Ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein.

Wie kommen Sie mit dem Rummel zurecht? In Mainz war es doch bestimmt ruhiger.

Kirchhoff: Diese Ausmaße habe ich mir nicht vorstellen können. Ich denke da an meine erste Aktion bei meiner Vorstellung mit dem Nike-Shirt, da habe ich mir keine Gedanken gemacht. In München ist das dann Schlagzeile, taucht überall auf. In Mainz hätte das keine Rolle gespielt.

Wie hat es Ihnen eigentlich auf der Wiesn gefallen?

Kirchhoff: Ich war krank – richtig ärgerlich! Die Lederhosn und das Dirndl für meine Freundin hingen schon bereit, dann habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Allein deshalb muss ich mindestens noch ein Jahr hier spielen (lacht).

Interview: J. Carlos Menzel Lopez, Sven Westerschulze

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