Kindern die Freude am Musizieren vermitteln

Das Musikprojekt „WIM – Wir musizieren“ soll ab dem 2. Schulhalbjahr, also ab Februar 2014, in der Grundschule Salz umgesetzt werden. Den Kindern der beiden 1. Klassen soll zum Nulltarif hoch qualifizierter Musikunterricht von engagierten Musikpädagogen, die im Tandem mit der Grundschullehrkraft arbeiten werden, geboten.

Die überschaubaren Kosten wollen die Gemeinden aus Niederlauer, Strahlungen und Salz sowie die örtlichen Musikvereine übernehmen. Bedingung ist allerdings die Zustimmung der jeweiligen Gemeinderäte.

Kuno Holzheimer, Künstlerischer Leiter der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, erläuterte das von ihm und einem Experten-Team im Jahr 2009 gestartete Projekt WIM – Wir musizieren. Als Initiatoren waren unter anderem der Nordbayerische Musikbund und die Nordbayerische Bläserjugend an diesem Grundschulprojekt beteiligt.

Ziel ist es, Erst- und Zweitklässler an das Musizieren heranzuführen. Denn zwischen der musikalischen Früherziehung im Kindergarten und dem Start in einer Bläserklasse eines Musikvereins, der meist von Drittklässlern vollzogen wird, klafft oft eine Lücke. Die Konzeption des WIM-Projekts, das in der Musikakademie Hammelburg entwickelt wurde, besteht aus den Schwerpunkten Elemente der Musikalischen Grundausbildung, gemeinsames Singen und Tanzen, Instrumentenvorstellung und Aufführungen des Erlernten im Rahmen von Schulveranstaltungen.

Durch das Musizieren soll auch die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder nachhaltig gefördert werden. Finanziell getragen wird das Projekt, bei dem Musikvereine, Musikschule und Grundschule eng zusammenarbeiten, von den Kommunen, die aber auch diverse Fördergelder in Anspruch nehmen können.

Mittlerweile nehmen rund 60 nordbayerische Grundschulen an diesem Projekt teil, das durchweg eine sehr positive Resonanz erfährt. „Wir müssen in den Regelunterricht gehen, um alle Kinder zu erreichen“ machte Holzheimer die „Win-Win“ Situation für alle Beteiligten deutlich. „Die Kinder werden durch methodisch-didaktisch geschulte Lehrkräfte, die ihr Hobby „Musik“ zum Beruf gemacht haben, für die Musik begeistert, die Schule profitiert von einer „singenden und klingenden Grundschule“ bei schulischen Veranstaltungen, die Musikvereine können auf motivierten Nachwuchs hoffen, der schon eine gute Vorbildung aufweist.“ Holzheimer wies auch auf die hohe Zufriedenheit der Eltern, die bei über 90 Prozent liegt, hin.

Vorgesehen ist, dass Birgit Döhler, die unter anderem an der Städtischen Musikschule Münnerstadt unterrichtet, ab Februar 2014 jeweils mittwochs für eine Stunde in den Klassen 1a und 1b zusammen mit den Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen den Musikunterricht übernimmt. Ausgelegt ist das Projekt vorläufig auf einen Zeitraum von 18 Monaten. Holzheimer betonte die Wichtigkeit, dass beide Pädagogen eng und effektiv zusammenarbeiten müssen.

Dieter Jablonski, Vorstand der „Niederläurer Blasmusik“ erhofft sich ebenso wie Elke Schmitt (Musikverein Strahlungen) und Mario Sitzmann (Musikverein Salz) durch die frühzeitige musikalische Grundausbildung eine nachhaltige und erfolgreiche Nachwuchsförderung. Geplant ist, dass sich auch die Dirigenten in den Musikstunden den Schülern vorstellen, um einen persönlichen Kontakt aufzubauen, der am Ende als aktiver Musikant in der örtlichen Kapelle enden sollte.

„Die Stimmung ist durchwegs positiv, die vorgesehenen Lehrkräfte und auch ich stehen dem Projekt aufgeschlossen gegenüber“ äußerte sich Schulleiter Gerhard Stumpf von der Grundschule Salz und wünschte sich einen nachhaltigen Effekt.

Beim Punkt „Finanzierung“ waren dann die Kommunen am Zug. Bernhard Müller, Bürgermeister aus Salz, stand ebenso wie seine Amtskollegen Willi Schmitt aus Strahlungen und Richard Knaier aus Niederlauer dem WIM-Projekt positiv gegenüber. Er zeigte sich optimistisch, dass die jeweiligen Gemeindegremien das Projekt mittragen werden und somit die Finanzierung sicherstellen. „Was ist eine Gemeinde ohne Musikkapelle?“ fragte Bürgermeister Müller rhetorisch in die Runde und führte an, dass die Musikkapelle im Ort das ganze Jahr über benötigt wird, ob bei politischen, kirchlichen oder gesellschaftlichen Anlässen. „Sie ist für die Kultur eines Dorfes unverzichtbar“ brach Müller eine Lanze für die heimischen Kapellen. Für die vorerst geplanten 18 Monate müssen für beide Klassen rund 6800 Euro veranschlagt werden, an Zuschüssen ist mit einem Betrag von rund 1500 Euro zu rechnen. Geplant ist, dass nach Zustimmung durch die Gemeinderäte ein Vertrag zwischen der VG und der Musikschule erarbeitet wird, der dann auch die Grundlage für Fördermittel darstellt. „Wir können alle vom Projekt profitieren. Die Kinder entwickeln Freude an der Musik, die schulischen Leistungen sind bei Kindern mit musikalischen Kompetenzen in der Regel besser, die Musikvereine haben gute Chancen motivierten Nachwuchs zu erhalten, die schon konkrete Vorstellungen haben, die Musikkapellen werden als Kulturträger für die Gemeinden gestärkt“, brachte es Bürgermeister Müller abschließend auf den Punkt.

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