Kein Interesse an Bayern und Co.: Super-Fan fährt 22.000 Kilometer für Austria …

Gerade erst war Austria Wiens Edelfan “Wudle” in diversen Medien präsent. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Altach besuchte der Anhänger das 3000. Spiel seiner Wiener Austria – unglaublich.



Doch auch im deutschen Amesdorf, mit nicht einmal 1000 Einwohnern (Bundesland Sachsen-Anhalt), gibt es einen echten Super-Fan der Violetten – Mario Dunkel. Der mittlerweile 52-Jährige fiebert seit 1978 mit der österreichischen Nationalmannschaft und Austria Wien mit. Wie es dazu kam? “In meiner Schulklasse haben vor dem Cordoba-Spiel natürlich alle Deutschland die Daumen gedrückt. Mich hat das nicht interessiert und da habe ich einfach zu Österreich gehalten. Der Ausgang ist bekannt und ich konnte am nächsten Tag in der Klasse jubeln”, erinnert sich der Lokführer zurück.

Ein Spieler hatte es ihm besonders angetan: Torhüter Friedl Koncilia. “Ich war immer schon mehr an den Leistungen der Torhüter interessiert”, so Dunkel im Gespräch mit SPORTNET. Koncilia spielte zwar 1978 in Innsbruck, kam 1980 dann allerdings zur Austria und so entdeckte auch Dunkel seine Liebe für die Mannschaft vom Verteilerkreis. “In der DDR konnte ich die Austria-Ergebnisse allerdings immer erst am Dienstag in der FuWo (Zeitschrift Fußball-Woche, Anm.) nachlesen. Eine andere Möglichkeit gab es damals einfach nicht.”

Ein Leben mit der Wiener Austria

Mittlerweile verfolgt er alle Spiele der Veilchen im Liveticker – dem Internet sei Dank. Und auch auf der Straße erkennt man den Deutschen bereits aus der Ferne. Seinen Citroën hat er, nebem dem Wunschkennzeichen “W 1911”, in den Farben der Wiener Austria verzieren lassen (siehe Foto). “Natürlich fährt auch Maskottchen Leo Veilchen immer mit”, sagt Dunkel stolz. Die Schals und Wimpel im eigenen Auto findet er da gar nicht mehr erwähnenswert.

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Erwähnt werden muss allerdings seine Fahnenstange samt Austria-Fahne im Vorgarten, oder der Fakt, dass sein Haus in den Klubfarben ausgemalt wurde. “Einen Ehrenplatz hat natürlich mein Trikot von Toni Pfeffer, das hat er sogar in einem Spiel getragen”, erklärt er stolz. Seine Frau lässt ihn gewähren und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass am Christbaum der Dunkels der eine oder andere Austria-Wimpel seinen Platz findet.

Super-Fan taugt nicht als Derby-Glücksbringer

Ein bewegender Moment im Fan-Leben des Sachsen war der 22. Juli 2007: Erstmals war er bei einem Spiel von Austria Wien in Wien mit dabei. Das Spiel gegen Red Bull Salzburg, bei den Gästen stand Giovanni Trapattoni an der Seitenlinie, endete mit einem 2:2-Unentschieden. “Es war ein bewegender Moment. Ich bin damals mit meiner Frau zu Mc Donald’s am Verteilerkreis gegangen – natürlich in meinem Austria-Trikot. Dort habe ich dann erstmals andere Fans in violetten Shirts gesehen. Ich war richtig glücklich ein Teil der Fans zu sein”, erinnert er sich zurück.

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Es sollte nicht bei diesem einen Besuch bleiben. Insgesamt hat der Deutsche seinen Veilchen bisher 16 Mal live auf die Beine schauen können. Macht bei einer Anreise von rund 800 Kilometern mehr als 22.000 Kilometer nur für Austria Wien. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass der Edel-Fan als Derby-Glücksbringer absolut nichts taugt. Bei sechs Derbys konnten die Violetten keinen einzigen Sieg einfahren.

Generell waren die letzten Besuche des Deutschen in Wien eher unglücklich. Seit mehr als zwei Jahren wartet er darauf, in der Generali-Arena jubeln zu können. Ein besonders bitterer Moment war das Cup-Finale 2015 in Klagenfurt. Seine Austria musste sich in der Verlängerung Red Bull Salzburg geschlagen geben. An seinem Faible für den österreichischen Hauptstadtklub können aber auch solch bittere Niederlagen nichts ändern.

Wer braucht Bayern München und Co.?

Fans, die sich ihren Lieblingsklub nur nach dessen Erfolgen aussuchen, kann er nicht verstehen. “Natürlich lebt es sich als Bayern-Fan einfach, aber als Austrianer backe ich einfach kleinere Brötchen”, gibt sich Mario Dunkel keinen Illusionen hin.

Das Konzert der Großen – die Champions League – interessiert ihn daher überhaupt nicht. “Wenn Austria Wien nicht dabei ist, dann schaue ich das gar nicht. Da drehe ich den Fernseher nicht einmal auf.” Auch für die nächsten Bundesligisten, Hannover 96 und den VfL Wolfsburg, zuckt Dunkel nicht einmal mit der Wimper.

Nach der ansehnlichen Herbstmeisterschaft der Veilchen träumt aber auch Dunkel von höheren Aufgaben für die Austria-Kicker. “Natürlich wünsche ich mir in dieser Saison den Meistertitel. Ich denke das ist durchaus möglich.” Sein nächster Besuch in Wien – natürlich im Austria-Peugeot – steht noch nicht fest, aber bei einem möglichen Meistertitel der Veilchen würde bekanntlich die Königsklasse winken und dann würde Mario Dunkel im deutschen Amesdorf zumindest einmal den Fernseher aufdrehen.


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