Eine zweite, ähnliche Geschichte bringt die Schauspielerin und Autorin noch mehr in Rage: In die neu renovierte Wohnung einer Freundin, in der deren Tochter drei Kinder großgezogen hatte, wolle das Amt ebenfalls keine Flüchtlinge einziehen lassen – weil die Treppe zu steil sei.
„Wenn man helfen will in diesem Land, wird man ausgebremst. Leute sitzen als Fluchthelfer im Knast, nur weil sie Familien von A nach B gefahren haben. Geht’s noch?!“
Es müsse endlich bekanntwerden, wie Hilfe für Flüchtlinge behindert werde, „nur weil ein Bürokrat da sitzt“, sagt Jacob. „Da werden Kasernen nicht zugelassen, in denen jahrzehntelang die deutsche Bundeswehr gewohnt hat, nur weil die Decken höhe nicht stimmt.“
Schließlich wendet sich die Schauspielerin an die Kanzlerin: „Frau Merkel, das geht jetzt mal an Sie: Sie belasten den kleinen Mann bis zum Gehtnichtmehr. Ich habe hier weinende Leute im Landratsamt erlebt, die sind fertig mit der Welt. Und dann werden Leute, die ihnen helfen könnten und die das ein bisschen entlasten könnten, ausgebremst? Das geht so nicht!“
Zelte seien keineswegs sicherer als diese Wohnungen. „Sie werden im Winter Kondenswasser ansetzen, es wird sich Schimmel bilden und das ist gesundheitsgefährdend.“
Entmutigen lassen will sich Jacob aber nicht. „Ich werde mich weiter mit diesen Bürokraten herumärgern“, verspricht die Tochter von Schauspielerin Ellen Schwiers. „Meine Mutter war 1943 in derselben Situation wie die Flüchtlinge. Ihr wurde geholfen.“ Nun sei es an der Zeit, etwas zurückzugeben.