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Schon oft wollte sich Jupp Heynckes von der Fußball-Bühne zurückziehen – zuletzt kam ein Angebot aus München dazwischen. Gegen Bremen ist der 67-Jährige zum 1000. Mal im Bundesliga-Einsatz. Im Mai wird seine Karriere vermutlich dort enden, wo sie einst begonnen hat.
Er kann noch jeden Namen nennen, auch die Ergebnisse entscheidender Partien. Seine Augen funkeln dabei, die frisch rasierte Haut glüht. “Da habe ich in einer großen Mannschaft gespielt, wir haben den Fußball revolutioniert damals mit unserem Spiel”, sagt Jupp Heynckes, “wir sind wie Phoenix aus der Asche hochgekommen, die Gladbacher Fohlen.”
1971 die erste deutsche Meisterschaft zu gewinnen mit der Borussia, sagt er weiter, “das werde ich nie vergessen, das war das schönste Fußballerjahr, das ich in meiner ganzen Laufbahn erlebt habe”. In diesen Tagen sind die Schwarzweiß-Fotos von damals und die Erinnerungen zwangsläufig wieder präsent beim Trainer des FC Bayern, obwohl er sich selbst aus solchen Jubiläen wenig macht.
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Aber ihn fragt ja offenbar niemand, ob er das will, wie ihn ja wohl auch niemand gefragt hat, ob sie das in ihrer Pressemitteilung auch wirklich so verkünden dürfen: dass er mit seinem Abschied aus München zum Sommer auch tatsächlich seine Karriere beendet, wie die Bayern das zu seiner Verärgerung vermeldeten. Aber diesmal ist Heynckes sicher nicht sauer auf Karl-Heinz Rummenigge. “Wir werden den Trainer am Samstag besonders ehren”, sagt der Vorstandschef der Bayern, “denn das hat er verdient.”
Anlass ist nicht der Gewinn der deutschen Meisterschaft, obwohl sie den Bayern schon vor dem Heimspiel am 23. Spieltag gegen Bremen so sicher ist wie die angeborene Antipathie des Werder-Aufsichtsrats Willi Lemke. Anlass für ein paar Blumen und einen festen Händedruck ist eine unglaubliche Zahl: Für Heynckes, 67, ist es das 1000. Spiel in der Bundesliga.
Karriere von Jupp Heynckes
Nimmersatt vom Bauernhof
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