München/Doha – Juan Bernat spricht mit der tz über seine Rückkehr zum Bayern-Team nach seiner Verletzung, sein Selbstvertrauen, Ziele und die Titel-Jagd.
Señor Bernat, die wichtigste Frage vorab: Was machen die Adduktoren?
Juan Bernat: Gut, gut, danke der Nachfrage. Die Verletzung ist soweit vergessen, mittlerweile habe ich auch überhaupt keine Beschwerden mehr. Ich fühle mich wirklich sehr gut und bin froh, dass ich wieder ganz normal mit der Mannschaft trainieren und mich auf die Rückrunde vorbereiten kann.
Die für Sie hoffentlich besser wird als die Hinrunde…
Juan Bernat: Individuell gesehen war sie tatsächlich nicht so toll. Mal ganz abgesehen von der Verletzung war ich nicht auf dem Niveau, das der Trainer und auch ich selbst von mir erwarten. Das erste Jahr war super, dafür habe ich diese Saison nicht ganz so gut begonnen – und dann kamen auch noch die Verletzungen dazu. All das hat mich einigermaßen zurückgeworfen, aber das gehört jetzt alles der Vergangenheit an.
Sind nur die Verletzungen schuld, dass Sie noch nicht der Juan Bernat der vergangenen Saison sind?
Juan Bernat: Größtenteils ja. Erst habe ich mich verletzt, bin dann wieder zurückgekommen, um dann noch einen schwereren Rückfall zu erleiden. Das wirkt sich eben doch auf einen aus, ehrlich gesagt will ich mich aber nicht mehr mit dem ganzen Thema auseinandersetzen. Mein einziger Fokus liegt jetzt auf der Woche hier in Doha, in der ich mich so gut wie möglich auf die Rückrunde vorbereiten will, um dort wieder zu meiner alten Form zurückzufinden.
Gibt es irgendwelche Ziele, sie Sie sich persönlich für die zweite Saisonhälfte gesetzt haben?
Juan Bernat: Keine anderen als meine Mitspieler, denke ich. Wir sind nach wie vor in allen drei Wettbewerben dabei, in der Bundesliga haben wir acht Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund und dann steht für uns ja auch noch ein sehr schönes Spiel gegen Juventus Turin an. Es handelt sich dabei um den Vorjahresfinalisten der Champions League, wir wissen also alle, dass die Partie nicht leicht wird. Für den Pokal gilt dasselbe: Wir werden versuchen, jeden einzelnen Pokal zu holen.
Und auf persönlicher Ebene?
Juan Bernat: Diesen Funken aus der vergangenen Saison wieder zurückerlangen, dieses gute Gefühl, wenn ich auf dem Platz stand. Das ganze Jahr über habe ich mich in allen Belangen sehr gut gefühlt, physisch wie mental. Das Selbstbewusstsein war da, das will ich jetzt wieder zurückerlangen und der Mannschaft damit so gut es geht helfen.
“Ich fühle mich hier blendend. Ich bin sehr glücklich.”
Anderthalb Jahre sind Sie nun schon ein Münchner. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück, sind Sie nach wie vor glücklich, ein Bayer zu sein?
Juan Bernat: Und wie, ich fühle mich hier blendend. Ich bin sehr glücklich beim FC Bayern, einem der besten Klubs der Welt. Hinzu kommt, dass wir eine großartige Mannschaft mit einem starken Kader haben. Mit ihm ist einiges möglich. Und über die Stadt brauchen wir gar nicht erst zu reden, sie ist ungemein schön und die Lebensqualität könnte nicht besser sein. Mir geht es gut.
Ändert sich für Sie etwas, wenn Pep Guardiola kommende Saison nicht mehr da ist?
Juan Bernat: Am Ende ist es seine Entscheidung und wir alle müssen sie respektieren. Mittlerweile ist er zweieinhalb Jahre hier, sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus und dann ist es eben an der Zeit, Entscheidungen zu treffen. Ich persönlich habe ihm natürlich eine Menge zu verdanken, schließlich war er auch derjenige, der mich hier beim FC Bayern haben wollte. Von daher verspüre ich nichts als Dankbarkeit und hoffe, das Jahr so erfolgreich wie möglich mit ihm zu beenden.
Und dann kommt Carlo Ancelotti…
Juan Bernat: Ein weiterer großer Trainer, der das Kunststück vollbracht hat, mit Real Madrid „la decima“ zu gewinnen. Jeder weiß, dass er ein Top-Mann ist und es auch bei uns nichts anderes sein wird. Noch ist aber Pep da und das, was wir wollen, ist, ihm den bestmöglichen Abschied hier zu ermöglichen.
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Interview: José Carlos Menzel López
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