München – Einen Tag hatten die Bayern am Mittwoch Ruhe, am Donnerstag wird wieder trainiert. Einer ist so motiviert, der hätte am liebsten nie Pause – das tz-Interview mit Javi Martinez.
Señor Martínez, sieben Tage Trainingslager sind vorbei. Ihr Fazit?
Gut, sehr gut sogar. Es war alles perfekt: die Trainingseinheiten, das Wetter, der Platz, der gesamte Aspire-Komplex, selbst die Fans haben uns die Woche über sehr gut unterstützt.
Sie haben sogar Ihren Landsmann Rafael Nadal in Doha getroffen.
Es war sehr nett, aber ich kannte ihn ja schon. Wir waren uns schon davor einige Male über den Weg gelaufen, sogar im Urlaub mal. Ich kann nur Positives über ihn sagen, er ist ein toller Typ. Mal ganz abgesehen davon, dass er einer der besten Tennisspieler der Geschichte ist, ist er ein sehr nahbarer Mensch. Als Spieler ist er eine Zehn, als Mensch eine Hundert.
Letztes Jahr sah es zu dieser Zeit bei Ihnen und Ihrem Knie nicht so rosig aus…
Dieses Jahr fühle ich mich jedenfalls um einiges wohler, so viel ist sicher! (lacht) Erst neulich habe ich diese Zeit mit unserem Physio Revue passieren lassen und ich empfinde es als großes Glück, diese Etappe nun hinter mir gelassen zu haben. Die Erinnerung bleibt aber, schließlich war es genau hier in Doha, wo ich wieder alleine mit dem Laufen angefangen habe. Das war ein großer Schritt für mich damals.
“Ich weiß, dass mir die Pause guttun wird”
Jetzt sind Sie so in Form, dass Sie nicht mal eine Winterpause benötigt hätten?
Ehrlich gesagt nicht, nein. Wenn du dich selbst wohl fühlst und auch im Rhythmus bist, fällt es dir nicht so leicht, eine Pause einzulegen. Du willst immer weitermachen und weiterspielen. Auf der anderen Seite weiß ich, dass mir die Pause guttun wird, da die Saison noch sehr lange ist.
Ähnlich war die Lage 2013. Damals stand fest, dass Jupp Heynckes den Verein verlassen würde. Sehen Sie irgendwelche Parallelen mit dem Triplejahr?
Um ehrlich zu sein: Nein. 2013 und dieses Jahr sind komplett unterschiedlich. Es stimmt schon, dass wir in allen drei Wettbewerben aktuell sehr gut dastehen, aber jetzt stehen erst mal vor allem in der Champions League gegen Juventus zwei schwierige Spiele an. Für uns gilt aber dasselbe wie immer – an Endspiele oder die acht Punkte Vorsprung in der Liga denken wir nicht, für uns geht es nur ums Gewinnen.
Vor Juve scheint die Mannschaft Respekt zu haben…
Definitiv! Sie haben zwar nicht unbedingt den allerbesten Saisonstart erwischt, aber aktuell machen Sie eine überragende Phase durch. Sowohl in der Champions League als auch in der Serie A haben Sie eine beeindruckende Siegesserie hingelegt, abgesehen davon sind sie der Vorjahresfinalist. All das macht sie zu einem sehr unangenehmen Gegner.
Interview: lop
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