An dem Gottesdienst in München nahmen auch der Vertreter des Papstes in Deutschland, der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic, und Kardinal Friedrich Wetter – Amtsvorgänger von Marx – teil. In Bamberg öffnete Erzbischof Ludwig Schick die Marienpforte des dortigen Doms, auch Gnadenpforte genannt, als Heilige Pforte.
Erstsmals Heilige Pforten außerhalb Roms
Gläubige und ein Kreuz zeichnen sich am Münchner Liebfrauendom als Silhouetten ab.
Begonnen hatte das Heilige Jahr am 8. Dezember mit einer feierlichen Messe in Rom und dem Durchschreiten der Heiligen Pforte im Petersdom.
Es ist das erste Mal, dass es auch außerhalb Roms Heilige Pforten gibt. Papst Franziskus hatte es so gewollt. Auch in anderen Kirchen bayerischer Bistümer wurden und werden in diesen Tagen sogenannte Heilige Pforten von Gotteshäusern geöffnet.
Marx, der auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist, warnte bei dem Festgottesdienst davor, das christliche Bekenntnis zur Ausgrenzung anderer Menschen zu missbrauchen.
“Die Identität des Christen ist nie gegen jemanden gerichtet – sie ist gegen Hass, gegen Krieg, gegen Unterdrückung, gegen Ausgrenzung gerichtet, aber nie gegen Menschen.”
Erzbischof Marx
Das Heilige Jahr stelle eine Einladung dar, sich wieder auf die Kernbotschaften des Christentums zu besinnen.
“Gerade in diesen turbulenten Zeiten, da wir in schwierigen politischen Auseinandersetzungen stehen, in der Flüchtlingsfrage, der Einheit Europas, dem Frieden in der Welt, müssen wir uns neu besinnen, wer wir als Christen sind.”
Erzbischof Marx
“Es mangelt an Wohlwollen und Wohlfühlen”
Erzbischof Schick rief die Christen auf, in der Gesellschaft die Atmosphäre der Barmherzigkeit zu fördern. In der heutigen Gesellschaft sei für die Armen, Obdachlosen, Alten und Kranken durch die karitativen Einrichtungen gut gesorgt. Aber eine wohlhabende Gesellschaft sei nicht automatisch eine Wohlfühlgesellschaft, oft sei sogar das Gegenteil der Fall.
“Gerade wo die äußerlichen Bedürfnisse der Menschen befriedigt und geregelt sind, mangelt es umso mehr an Wohlwollen, Wohltun und Wohlfühlen.”
Erzbischof Schick
Heilige Pforten in Bayern
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