Jahn schlägt den großen FC Bayern – FuPa

Zwei Weltmeister, 15 000 Zuschauer und ein Sieg für den SSV Jahn. Das Gastspiel des FC Bayern München in der Oberpfalz wurde am Donnerstagabend zu einem großen Fußballfest, bei dem die Regionalliga-Kicker aus Regensburg bereits zur Halbzeit mit 3:1 in Führung lagen und diesen Vorsprung bis zum Ende halten konnten.

Welche Stars des FC Bayern bekommen die Fans in der Regensburger Arena zu sehen? Das war die ganz große Frage vor der Partie. Die Münchner Elitetruppe ist derzeit schließlich arg ausgedünnt, weil das Gros der Mannschaft mit verschiedenen Nationalteams auf Länderspielreise ist. Das, was Trainer Pep Guardiola in der Oberpfalz präsentierte, war dann aber nicht so schlecht.

Der spanische Ex-Weltmeister Xabi Alonso gab den zentralen Abwehrchef, der aktuelle deutsche Weltmeister Philipp Lahm dirgierte im defensiven Mittelfeld, zudem standen von Beginn an mit Keeper Sven Ulreich und Sebastian Rode zwei weitere prominente Bundesliga-Cracks auf dem Platz. Nimmt man die jungen Herren Scholl und Tarnat – die Söhne der früheren Bayern-Stars – hinzu, waren am Ende eine Reihe bekannter Namen auf dem Aufstellungsbogen zu lesen.

Auf dem Rasen entwickelte sich dann das, was man ein klassisches Freundschaftsspiel nennen darf. Taktisch vorbildlich aufgereiht, ließen beide Mannschaften schön den Ball zirkulieren. Überraschungsmomente gab es zunächst wenige. Nach einer guten Viertelstunde fasste sich dann zum ersten Mal ein Regensburger ein Herz. Fabian Trettenbach ließ einen schönen Schuss los, der am Ende aber etwas zu hoch angesetzt war.

Als die Farbe des Himmels über der Arena in ein wunderbares Abendrot wechselte, schienen die Spieler auf dem Platz dies als Ansporn zu nehmen, den Zuschauern ihrerseits etwas zu bieten. Den ersten Stich machten die Bayern. Der ohnehin mit viel Elan aufspielende Lucas Scholl versenkte den Ball nach Vorarbeit von Sebastian Rode im Jahn-Kasten (32.).

Pusch verwandelt Elfmeter

Der Jahn ließ sich davon aber nicht unterkriegen sondern gab nun vielmehr richtig Gas. Zunächst wurde Kolja Pusch von Alonso im Strafrasum gefoult: Elfmeter. Pusch verwandelte ihn selbst zum 1:1 (34.). Sechs Minuten später gab es dann einen dieser pfeilschnellen Angriffe, die der Jahn in der Regionalliga diese Saison schon viele Male gestartet hat. Markus Ziereis tankte sich durch und passte in die Mitte zu Jann George. Der hatte nicht mehr viel Mühe zum 2:1 für die Gastgeber abzustauben. Nun lief es beim SSV und Jahn-Goalgetter Ziereis wollte auch endlich mal selbst ran. In der 43. Minute bewies er seine Kaltschnäuzigkeit im Strafraum und netzte zum 3:1 ein.

Mit dem tollen Zwischenergebnis für den Jahn ging es in die Pause. In dieser war allerdings weiterhin reger Betrieb auf dem Platz. Jahn-Coach Christian Brand schickte seine Ersatzspieler zum Aufwärmen – und das war eine komplette zweite Mannschaft. Das Erlebnis, einmal gegen den Münchner Weltklub zu spielen, wollte Brand allen seinen Jungs ermöglichen und brachte zum Wiederanpfiff gleich sechs Neue.

Die Bayern kamen unverändert zurück, was auch am Spielstand gelegen haben könnte. Die Topstars Lahm und Alonso werden wohl nur eine Halbzeit spielen, hieß es vor der Partie. Nun halfen sie zumindest noch gewisse Zeit weiter mit, den Rückstand gegen den Regionalligisten aufzuholen. Nach einer Stunde war es schließlich aber doch soweit: Lahm und Alonso verließen unter großem Beifall den Platz und entschwanden in die Katakomben.

Dass sich Weltmeister in Regensburg präsentieren, wird die Ausnahme beiben. Ein paar ihrer Nebenmänner, etwa Scholl oder Sinan Kurt, werden die Regensburger Zuschauer dagegen bald wiedersehen, spielen diese doch eigentlich in der zweiten Mannschaft des FC Bayern. Diese ist bekanntlich der große Konkurrent des Jahn im Kampf um die Meisterschaft in der Regionalliga.

Nach vielen Wechseln auf beiden Seiten plätscherte die Partie in der zweiten Halbzeit über weite Strecken vor sich hin. Die Regensburger blieben allerdings das etwas aktivere Team. Auf ihrer Führung wollten sich die Jahn-Jungs nicht ausruhen, schließlich hatten sie nun das große Ziel vor Augen, nicht nur einmal gegen den FC Bayern anzutreten sondern zudem zu gewinnen, was ihnen am Ende auch gelang.

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