(san/jub) Der Bayerische Jagdverband (BJV) ist über die Präsentation des Berichtes zum Projekt „Effiziente Reduktion überhöhter Schwarzwildbestände“ im Bayerischen Landtag enttäuscht und verärgert. Das teilte der Verband am Freitag mit.
„Enttäuscht sind wir, weil aus einem dreijährigen Projekt, das 364 600 Euro verschlungen hat, die allein von den Jägern aufgebracht wurden, keine wirklichen Erkenntnisse für die Praxis hervorgehen. Verärgert sind wir, weil die gesamte Jägerschaft und alle Beteiligten vor Ort, so hingestellt werden, als hätten sie die Entwicklung verschlafen“, sagt BJV-Präsident Jürgen Vocke in der Mitteilung.
Die Kernbotschaft des Berichts, der von Niels Hahn von Wildlife Consulting vorgelegt worden war, war eindeutig: Es gebe ein ganzes Bündel möglicher Maßnahmen, um die Schwarzwildbestände zu verringern. Voraussetzung für den Erfolg aber sei, dass alle Beteiligten vor Ort sich informieren und organisieren, regional passende Konzepte entwickeln und zusammenarbeiten. Und daran hapere es offenkundig in vielen Regionen, so Hahn.
„Gegen eine derart einseitige Darstellung in einer öffentlichen Sitzung im Landtag verwahren wir uns in aller Form“, kontert Vocke. In vielen Teilen Bayerns funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Jägern bestens. Nicht von alleine seien im vergangenen Jagdjahr rund 66 000 Stück Schwarzwild zur Strecke gebracht worden. „In diesem Zusammenhang von Egoismen der Jäger, Unkenntnis und fehlender Kommunikation der Jäger, Bauern, Förster und Behörden zu sprechen, entspricht nicht der Realität in weiten Teilen Bayerns“, so Vocke. Die Kritik des BJV an der fehlenden Seriosität des Schwarzwildprojekts, die seit Beginn immer wieder geäußert wurde, habe sich bestätigt.
Der BJV habe schon 2008 ein landesweites Schwarzwild-Management-Konzept initiiert, um die Bejagung von Schwarzwild effizienter zu gestalten. Dazu gehören die Anlage von Bejagungsschneisen in landwirtschaftlich genutzten Flächen, die Etablierung von Hundeausbildungsgattern, partnerschaftliche Wildschadensregelungen, Verringerungen der Gebühren für die Trichinenuntersuchung und Verkehrssicherungsmaßnahmen.