Interview: "Es wäre falsch, sich über die Bayern aufzuregen"

Interview “Es wäre falsch, sich über die Bayern aufzuregen”

Martin-Peter Büch, Wissenschaftsbeauftragter des DFB, sprach mit Andre Tauber zur wirtschaftlichen Dominanz des FC Bayern München.

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21.11.14, 02:40

Interview

Martin-Peter Büch, Wissenschaftsbeauftragter des DFB, sprach mit Andre Tauber zur wirtschaftlichen Dominanz des FC Bayern München.

Berliner Morgenpost:

Viele Bundesligavereine klagen, dass sie gegen die reichen Bayern nicht mehr gewinnen können. Sind das faule Ausreden?

Martin-Peter Büch:

Der FC Bayern München wird sicher die nächsten zwei, drei Jahre dominieren. Aber die Bundesligageschichte lehrt doch, dass eine Mannschaft irgendwann auch wieder in eine Umbruchphase kommt. Dann werden andere Vereine ihre Chancen nutzen können.

Klagen über die Finanzkraft der Bayern ist also unangebracht?

Es wäre falsch, würden sich jetzt alle über die Bayern aufregen. Die Rivalen sollten sie eher als Maßstab nehmen und sich fragen, wie sie die Bayern ablösen können.

Haben es nur die Bayern verstanden, dass ein Verein wie ein Unternehmen denken muss?

Einige Vereine haben etwas länger gebraucht, das zu verstehen. Schon zum Start der Bundesliga 1963 wurde festgelegt, dass sich kein Klub verschulden soll, Vereine richtige Gesellschaftsformen brauchen und wirtschaftlich arbeiten müssen. Daran gehalten haben sich nicht alle. Es gibt noch immer sechs Bundesligaklubs, die als gemeinnützige Vereine organisiert sind. Das ist nicht zeitgemäß.

Muss darüber nachgedacht werden, die Bayern daran zu hindern, ihre Finanzkraft einzusetzen? Etwa mit Gehaltsbegrenzungen?

In den USA gibt es das bereits, die sogenannten Salary Caps. In der Regel ist es so, dass Vereine nur einen bestimmten Prozentsatz ihres Budgets für Spielergehälter ausgeben dürfen. Ich lehne das eher ab. Ein Spieler sollte das kriegen, was er am Markt wert ist. Und das bestimmen die Zuschauer im Stadion, Käufer der Medien und die Wirtschaft. Das ist freie Marktwirtschaft.

Damit könnte der Wettbewerb aber fairer gemacht werden.

Bislang finden sich für solche Initiativen aber keine Mehrheiten. Auch die G14 (heute European Club Association – d.R.), der Zusammenschluss europäischer Spitzenklubs, diskutierte über Gehaltsbegrenzungen. Allerdings ohne Ergebnis.

Die Uefa wird 2015 das Financial Fair Play einführen. Was ändert das?

Die Idee ist vernünftig: Zuwendungen von Oligarchen und Scheichs sollen den Wettbewerb nicht länger verfälschen.

Die Bayern haben nun auch ihr Stadion abbezahlt. Beschleunigt das die FCB-Maschine zum Gelddrucken?

Das hilft enorm. Aber auch andere Vereine haben ihre Stadien. Das von Borussia Dortmund ist noch größer als die Münchner Arena.

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