Horst Seehofer reist zum Papst

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer war seit 2008 schon fünfmal in Rom.  Foto: Peter Kneffel/dpa

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer war seit 2008 schon fünfmal in Rom. Foto: Peter Kneffel/dpa

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Von Carsten Hoefer, dpa

München. Eigentlich ist es ein Routinebesuch: An diesem Montag empfängt Papst Franziskus im Vatikan Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Der CSU-Chef ist nicht für übertriebene Reisefreude bekannt, sogar die Ferien verbringt er am liebsten im bayerischen Altmühltal. Aber in Rom war Seehofer seit 2008 schon fünfmal – der Vatikan und die italienische Hauptstadt sind sein häufigstes Reiseziel.

„Für mich als Katholik ist eine Privataudienz beim Heiligen Vater natürlich ein bewegendes Erlebnis und ich freue mich zutiefst, Papst Franziskus persönlich kennenzulernen“, sagt Seehofer. Der Ministerpräsident fliegt nicht allein, sondern begleitet von einer prominent besetzten Delegation: Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der stellvertretenden Ministerpräsidentin Ilse Aigner, Kultusminister Ludwig Spaenle, Europaministerin Beate Merk und dem Integrationsbeauftragten Martin Neumeyer (alle CSU).

Politiker sind prominent und treffen dementsprechend auch häufig andere prominente Zeitgenossen, doch Routine sind Besuche im Vatikan nie. Auch Landtagspräsidentin Stamm war bereits dreimal in Rom. „Aber auch wenn man schon da war, bleibt ein Besuch beim Papst doch etwas ganz Besonderes“, sagt sie. „Das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, dass ich dabei sein darf.“

Das Erbe der Vatikan-Verbündeten

Die vergleichsweise häufigen bayerischen Vatikanbesuche haben ihren Grund: Seehofer, Stamm und die restliche Delegation stehen in einer vielhundertjährigen Traditionslinie, die weit älter ist als der Freistaat Bayern oder die CSU. In den Wirren der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges im 16. und 17. Jahrhundert waren die bayerischen Herrscher enge Verbündete des Vatikan, „Bavaria Sancta“ – das heilige Bayern – wurde zu einem Zentrum der Gegenreformation.

Einen Bruch gab es erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Wittelsbacher im Zuge der Säkularisation die Kirche in Bayern weitgehend enteigneten. Doch das tat der Volksfrömmigkeit keinen Abbruch, und auch das Königshaus bemühte sich schon 1817 im Konkordat mit dem Vatikan um Wiedergutmachung. Seither werden die Gehälter der bayerischen Bischöfe vom bayerischen Staat bezahlt.

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