Mehr als ein paar Unsicherheiten gestatteten sich die Münchner nicht und der Eindruck drängte sich auf, es findet ein besseres Trainingsspiel statt. Dass Hoffenheim eine Sensation gelingen würde, schien außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, dabei wäre ein Sieg der ersehnte Befreiungsschlag im Abstiegskampf gewesen. Bei noch zehn ausstehenden Spielen und bereits fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz (Augsburg 21 Punkte) schrumpft die Hoffnung für den Vorletzten Hoffenheim (16) immer weiter.
Bevor der Ball zum 1:0 durch Mario Gomez (38.) über die Linie kullerte, leistete sich eine etwas träge beginnende Bayern-Elf ein paar Unsicherheiten in der Abwehr. Die konnte Hoffenheim nicht zu einem Treffer nutzen, der vielleicht Spannung versprüht hätte. Gegen den übermächtigen Gegner bestätigte Hoffenheim die vergangenen Wochen, in denen sich die Mannschaft als überfordert erwiesen hatte. Das Duell beim Tabellenschlusslicht in Fürth am kommenden Samstag gilt als letzte Chance und Charaktertest, den freien Fall wenigstens zu bremsen. Gegen die Bayern verhinderte das eine Mischung aus Ehrfurcht und Qualitätsmängeln. Die Münchner traten ohne Arjen Robben an, neben Neuer saßen Toni Kroos und Mario Mandzukic auf der Bank. Mario Gomez und Xherdan Shaqiri durften spielen.
Als die Münchner in der Rhein-Neckar-Arena ihre Aufstellung bekannt gaben, glaubten manche allerdings aus anderen Gründen an eine kleine nette Provokation, andere sahen die Einschätzung bestätigt, es handle sich hier um ein besseres Trainingsspiel und deshalb stehe Ersatzkeeper Tom Starke statt der Stammkraft Manuel Neuer im Tor der Bayern. Tom Starke stand bis zum Ende der vergangenen Saison mit eher guten Leistungen im Hoffenheimer Tor bevor man ihm dort nicht nur Tim Wiese vor die Nase setzte, sondern auch vom internationalen Wettbewerb sprach, und den beliebten Starke wegmobbte. Starke wechselte nach München und stand für den neuen Arbeitgeber nun zum zweiten nach dem Pokalauftritt gegen Kaiserslautern im Bayern-Tor. In Hoffenheim war Starke Publikumsliebling Nummer eins. Die Sympathie hielt sich bis heute. Selbst im Bayern-Trikot gibt es für Starke warmen Beifall und aufmunternde Plakate aus dem Hoffenheimer Fanblock.