Hochwasser-Ticker Halle meldet höchsten Stand seit 400 Jahren

Über das Hochwasser in Deutschland berichten Peter Issig (Passau), K. Antonia Schäfer (Rosenheim), Sven Heitkamp (Grimma), Alexandra Grauvogl (Meißen), Katja Mitic, Kritsanarat Khunkham und Oliver Michalsky (Berlin)

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2:41 Uhr Pegel in Dresden überschreitet Acht-Meter-Marke

In Dresden bereiten die Einsatzkräfte wegen des Hochwassers weitere Evakuierungen vor. 660 Menschen sollen vor den Wassermassen der Elbe in Sicherheit gebracht werden, so eine Sprecherin der sächsischen Landeshauptstadt. Außerdem wurde in einigen Straßenzügen der Strom abgeschaltet.

Das Landeshochwasserzentrum teilt mit, dass der Pegel der Elbe einen Stand von 8,05 Metern erreicht hat – normal seien etwa zwei Meter. Das Wasser steigt langsam, aber stetig. Experten schätzen, dass der Scheitelpunkt am Donnerstag erreicht wird.

2:12 Uhr Hochwasserlage in Thüringen entspannt sich

Die Hochwasserlage in Thüringen entspannt sich weiter. Die Pegelstände fallen laut Aussage der Polizei. Einzig in Gera, Saalfeld und Jena ist die Lage noch leicht angespannt. Nachdem der Katastrophenalarm am Dienstagabend bereits für den Landkreis Greiz zurückgenommen wurde, gilt der Katastrophenfall in Thüringen nur noch für den Saale-Holzland-Kreis.

1:30 Uhr Brandenburg wartet auf Elbwelle

Trotz steigender Pegelstände der Elbe ist die Hochwasserlage in Brandenburg nach wie vor unter Kontrolle. “Ganz so heftig ist es noch nicht”, sagt Wolfgang Brandt, Sprecher des Innenministeriums am Mittwochmorgen.

Entlang der Elbe sei die höchste Warnstufe noch nicht erreicht – mit der für die nächsten Tage angekündigten Hochwasserwelle aber würden die Pegelstände deutlich steigen. Die kritisch eingeschätzten Flüsse Schwarze Elster und Spree hätten die Helfer im Griff, betont der Sprecher. Ab diesem Mittwoch nimmt die Katastrophenschutzleitung in Brandenburg ihre Arbeit auf.

0:52 Uhr Pegelstand in Straubing nähert sich Höhepunkt

Der Hochwasser-Pegelstand der Donau nähert sich in Straubing seinem vorläufigen Höhepunkt. Am Mittwochmorgen ist das Wasser auf eine Höhe von 7,92 Metern gestiegen, teilt ein Sprecher der Stadt mit. Noch bis drei Uhr in der Früh soll der Pegelstand auf knapp über acht Meter klettern: “Ich gehe mal davon aus, der Scheitelpunkt dürfte bald erreicht sein.”

Bisher halten die Deiche – bei einigen ist die Lage dennoch kritisch. In der Region Deggendorf und Straubing mussten bislang rund 6000 Menschen ihre Häuser wegen des Hochwassers verlassen.

0.39 Uhr Weiterer Starkregen für Sachsen angekündigt

Für das vom Hochwasser bedrohte Sachsen wird vor weiteren starken Regenfällen gewarnt. Bis sieben Uhr morgens werden Niederschlagsmengen von bis zu 20 Litern pro Quadratmeter erwartet, heißt es in einem Lagebericht des Krisenstabes aus dem Nachbarland Sachsen-Anhalt.

Die anschwellende Elbe in dem Bundesland bedroht vor allem Dresden. Die Landeshauptstadt bereitet sich auf den schlimmsten Fall vor: Das Wasserwerk Tolkewitz am Fluss wurde abgestellt, das Oberlandesgericht stellte seinen Dienstbetrieb bis Ende der Woche ein.

0.27 Uhr Lage in Halle weiter kritisch

Die Lage im vom Hochwasser bedrohten Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt bleibt kritisch. Die Pegelstände des Flusses pendeln in der Nacht zum Mittwoch um eine Höhe von 7,80 Metern, teilt Stadtsprecher Drago Bock mit. Normal sei ein Pegelstand von weit unter drei Metern. “Seit 400 Jahren ist das der höchste Stand”, betont Bock. Die Dämme seien aber trotzdem immer noch relativ stabil. In der Stadt sichern hunderte Einsatzkräfte mit Hilfe der Bundeswehr die Deiche gegen ein Durchbrechen der Fluten ab.

0.23 Uhr Enorme Verluste bei Hotels und Gaststätten

Wegen des Hochwassers in Bayern fürchten auch Hotels und Gaststätten, die nicht direkt von den Wassermassen betroffen sind, sinkende Umsätze. “Es gibt viele Stornierungsanfragen in den Nachbarregionen ohne Hochwasser”, sagt die niederbayerische Bezirksgeschäftsführerin, Rita Mautz, vom Branchenverband Dehoga in Landshut. So würden beispielsweise Gruppen ihre Reservierungen absagen, die eine Fahrradtour an den Flüssen des Freistaats geplant hatten.

Auch Busunternehmen, deren Reiseangebot eine Schiffsreise auf der Donau beinhalten, ziehen die Buchungen zurück oder fahren bestimmte Regionen erst gar nicht an. Diese Verluste belasten die Gastronomen und Hoteliers noch zusätzlich. Sie haben bereits aufgrund des langen Winters und des verregneten Starts der Freiluftsaison mit starken Einbußen zu kämpfen.

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