München – Am Freitag startet die Rückrunde – und somit Pep Guardiolas letzter Akt beim FC Bayern. Zum Auftakt müssen die Münchner in den hohen Norden zum Hamburger SV.
Dem Fußballgott sei Dank, Zeit wurde es. Die elfte biblische Plage namens Winterpause ist endlich vorüber, die sinn- und inhaltslosen Wochenenden sind Geschichte. Ab heute rollt die Kugel wieder in der Bundesliga. „Es war langweilig“, so Pep Guardiola. „Ich bin sehr zufrieden, wieder ein offizielles Spiel zu spielen.“ Seine offizielle Aufgabe: einmal Triple, bitte!
Auch wenn der Spanier nicht müde wird zu betonen, dass „Titel nur Zahlen“ sind und ihm beispielsweise zwei Hinrunden mit nur einer Pleite (sind das nicht auch Zahlen?!) wichtiger seien, wird er letzten Endes an ihnen gemessen werden. Und er weiß das. „Nur das Triple ist genug“, sagte der Fußballlehrer bereits während des Trainingslagers in Doha. Freitagabend (20.30 Uhr, Das Erste Sky und bei uns im Live-Ticker) startet diese Mission im Hamburger Volksparkstadion – und soll, wenn möglich, am 28. Mai im Mailänder San Siro enden. Doch selbst wenn er den Henkelpott gewinnt, weiß Guardiola: „Heynckes und Hitzfeld werden immer wichtiger für Bayern sein als ich. Sie sind Deutsche, sie waren länger hier.“
Im Hinspiel siegte Bayern mit 5:0 gegen den HSV
Bis auf Rafinha, Juan Bernat, Franck Ribéry, Mario Götze und Medhi Benatia sind alle mit von der Partie gegen einen HSV, der im Hinspiel 0:5 unterging, Guardiola zufolge aber nun eine „komplett andere Mannschaft“ ist. Auf acht Punkte beläuft sich aktuell das Polster, dass die Münchner auf den Verfolger aus Dortmund haben, die Rechnung des Bayern-Trainers ist aber simpel: Siegt seine Mannschaft bis Mitte März auch in Leverkusen, Wolfsburg und Dortmund, „haben wir die Bundesliga in der Tasche“.
Ohnehin würde Guardiola „die gleiche Rückrunde wie in den letzten zwei Jahren unterschreiben“, hielt er am Donnerstag fest, allerdings unter der Bedingung, dass „die Spieler in den wichtigen Momenten fit sind“. Aktuell klingt der Spanier aber noch nicht sehr zuversichtlich. „Ich weiß nicht, ob die Mannschaft bereit ist“, wiederholte er seine Worte nach der 1:2-Pleite beim KSC. „Ich weiß nicht, wie die Mentalität der Mannschaft ist.“ Und fügte mit Blick auf die Zukunft an: „Wenn du nicht die Mentalität hast, kauft Rummenigge andere Spieler für deine Position ein.“
Eines wollte der 45-Jährige dann aber doch klarstellen. Die Niederlage beim Zweitligisten habe rein gar nichts mit zu wenig Training zu tun, wie zuletzt vermutet worden war. Guardiola leicht genervt: „Wir haben lieber Qualität als Quantität.“ Und weiter: „Wir wollten unsere Idee trainieren, keine Freundschaftsspiele spielen. Wir werden sehen, ob es am Ende auch die richtige Idee war.“
Was er jedoch bereits jetzt schon sicher weiß, ist, dass es seine letzte Rückrunde beim FCB ist. Oder vielleicht doch nicht? „Ich werde nach Deutschland zurückkommen“, sagte er. Als Trainer? „Vielleicht. Im Leben weiß man nie, was passieren wird.“
J. Carlos Menzel López
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