Gustl Mollath kommt zu Buchvorstellung

Gustl Mollath erscheint bei einer Buchvorstellung in Bayreuth. Foto: Durain

Gustl Mollath erscheint bei einer Buchvorstellung in Bayreuth. Foto: Durain

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von Pascal Durain, MZ

Bayreuth. Gustl Mollath, der Mann, der seit knapp sieben Jahren gegen seinen Willen in der forensischen Psychiatrie sitzt, hat am Dienstagnachmittag an einer Pressekonferenz in einem Bayreuther Hotel teilgenommen und sich Fragen von Journalisten gestellt. Bereits eine Stunde vor Beginn der Pressekonferenz fanden sich viele Reporter und Kamerateams ein. Der Saal wurde von zwei Sicherheitsleuten bewacht.

Mollaths Münchner Verteidigerin setzte für den gebürtigen Nürnberger einen „Antrag auf begleiteten Freigang“ durch, sodass er bei der Pressekonferenz seines langjährigen Begleiters und Unterstützers, Dr. Wilhelm Schlötterer, dabei sein konnte. Es ist Mollaths zweiter Auftritt außerhalb des Bayreuther Bezirkskrankenhauses. Bereits Anfang Juni sagte er im Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags zu seinem Fall aus.

Schlötterer und der Heyne-Verlag hatten geladen, damit der 73-Jährige sein neues Buch „Wahn und Willkür“ vorstellen konnte. Schlötterer beschreibt in dem Nachfolger seines Bestsellers „Macht und Missbrauch“ ausführlich den Fall Mollath, den er seit mehr als drei Jahren begleit.

Schlötterer macht schon im Vorwort seines Buches keinen Hehl daraus, dass es sich hierbei um einen Justizskandal handele. Der Autor: „Die an Gustl Mollath verübte Schandtat ist die abscheulichste Ausgeburt dieser Skrupellosigkeit: Es war kein Justizirrtum, alle bekannten Fakten lassen auf vorsätzliches Handeln schließen!“

Der 56-jährige Gustl Mollath wurde vor sieben Jahren wegen angeblicher Allgemeingefährlichkeit und einem „paranoiden Gedankensystem“ per Gerichtsbeschluss gegen seinen Willen in die Gerichtspsychiatrie eingewiesen worden. Stets hatte er Anschuldigungen wegen vermeintlicher Schwarzgeldverschiebungen gegen seine Frau und ihren Arbeitgeber, die HypoVereinsbank, erhoben. Diese Aussagen wurden ihm als Wahn ausgelegt. Inzwischen stellte sich aber ein Teil der Vorwürfe als wahr heraus. Sein Fall sorgt daher seit für Aufsehen, Freunde und Unterstützer drängen auf seine Freiheit.

Ungeachtet dessen steht die Entscheidung des Regensburger Landgerichts bald bevor. Der 7. Strafkammer liegen zwei Wiederaufnahmeanträge vor; sowohl Mollaths Verteidiger Gerhard Strate als auch die Regensburger Staatsanwaltschaft haben einen Antrag gestellt. Die Entscheidung des Gerichts war bereits für den 19. Juli angekündigt, verzögerte sich jedoch, weil Strate einen Befangenheitsantrag gegen einen beteiligten Richter stellte. Der Antrag wurde abgelehnt, Strate legte Beschwerde ein. Doch auch diese wurde vom Oberlandesgericht Nürnberg angelehnt. Damit ist der Weg für eine Entscheidung aus Regensburg jetzt frei. Diese soll nun bald getroffen werden, sagte ein Sprecher des Gerichts bereits am Montag zur MZ.

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