Guardiola: "Leute wollen die Champions League"


Doha – Die vergangen sechs Tage in Katar waren für Pep Guardiola extrem intensiv. Der Coach erschient zur Pressekonferenz mit heiserer Stimme und ließ eine Bombe platzen.


Wie intensiv die vergangene Woche in Katar war, merkt man schon allein an Pep ­Guardiolas Stimme. Eine ganze Woche lang hat er seiner Mannschaft in zwei täglichen Einheiten Anweisungen erteilt und sie für die anstehende Rückrunde vorbereitet, was offenbar seine Spuren an den Stimmbändern des Fußballlehrers hinterlassen hat. Der Spanier ächzt und krächzt, als er gestern Abend das edle Podium im Mediensaal des Grande Heritage Hotels in Doha betritt und ein Fazit des Trainingslagers zieht.

„Es war perfekt“, frohlockt Guardiola, besonders weil sich langsam aber sicher auch die so gefürchtete Verletztensituation entspannt. „Wir haben keine Beschwerden“, ergänzt er. „David (Alaba, d.Red.) und Arjen (Robben) sind zurück, Medhi, Franck und Arjen wohl in der ersten oder zweiten Woche im Februar.“

Pep: “Wünsche mir einen guten Moment, mit den richtigen Leuten”

Drei Jahre zuvor saß Jupp Heynckes ungefähr auf dem gleichen Platz und zog die Bilanz des Trips in die Wüste, ein knappes halbes Jahr später fuhr er dann den größten Triumph der Vereinsgeschichte ein. Das Triple – ein Schatten, der auch noch zweieinhalb Jahre später über Pep Guardiola hängt. „Ich weiß, dass die Leute die Champions League wollen“, sagt er.

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Seine Miene ist nicht mehr ganz so locker wie zu Beginn des knapp 40-minütigen Gesprächs. „Wenn wir das nicht schaffen, werden wir gescheitert sein“, fügt er an, weiß aber zugleich, dass dieser Erfolg, der zweifelsohne die Krone auf seine dreijährige Periode in München setzen würde, nicht von ihm abhängt. Pep: „Wir müssen es versuchen, aber wir wissen, gegen welche Mannschaften wir spielen. Sie sind auf einem Top-Level. Ich wünsche mir, dass wir einen guten Moment und mit die richtigen Leuten haben.“

Es hat etwas Lapidares, wenn Guardiola diese Worte über die Lippen gehen. Allem Anschein hach hat der größte Titel im Klubfußball nur eine untergeordnete Bedeutung für den Spanier, der sein Wirken in München über andere Aspekte definiert. „Titel sind nur Nummern“, sagt er. „Aber Fußball sind keine Nummern, Fußball ist Emotion. Es wird mein Leben nicht verändern, ob ich zwei oder drei Mal die Bundesliga gewinne. Das Wichtigste ist das Verhältnis zu meiner Mannschaft. Ich will das Beste.“

Guardiola geht mit seinem Team hart ins Gericht

Worte, die in argem Kontrast zu dem von Matthias Sammer ausgegebenen „maximalen Erfolg“ sowie dem Selbstverständnis des FC Bayern stehen, doch so ist Guardiola nun mal. Unberechenbar. Seine Einschätzung zu den derzeitigen Chancen des Rekordmeisters auf den Henkelpott fällt letzten Endes auch deutlicher aus als erwartet. Pep ohne Umschweife: „In diesem Moment sind wir noch nicht bereit die Champions League zu gewinnen.“ Rumms.

Wie auch in den vergangenen zweieinhalb Jahren verfällt der Trainer des FC Bayern immer wieder ins Englische, eine Angewohnheit, die besonders den aus England angereisten Journalisten zusagt. Seine Antworten hingegen wohl eher weniger. Wann er denn verkünden wolle, welchen englischen Klub er nach seiner Station an der Säbener Straße trainieren werde? „Wenn ich unterschrieben habe“, sagt Guardiola, der sich auch zeitlich nicht festlegen will.

„Vielleicht trainiere ich nächste Saison schon in England, vielleicht aber auch erst in zwei Jahren.“ Ob er den FC Bayern denn ein Stück weit vermissen werde? „Of Course“, so Guardiola. Er spricht von „Personen und Momenten“, die für immer „in my heart“ sein werden. Aber: „I go to change and to be changed!“ Verändern und verändert werden, das ist es, was Pep bewegt.

Alle Informationen zum Trainingslager des FC Bayern finden Sie in unserem Live-Ticker.

Rubriklistenbild: © AFP

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