Poetisch hat Pep Guardiola die neue Spielzeit eingeleitet. Am Abend vor dem Trainingsauftakt des FC Bayern München trug der Coach des Rekordmeisters im ausverkauften Münchner Literaturhaus Liebesgedichte des katalanischen Dichters Marti i Pol vor. Die Veranstaltung, die unter dem Motto “Der Poet und der Spielmacher” stand, war für den 44-Jährigen eine Herzenssache. Mit dem 2003 verstorbenen Autor, der dem Ausnahmetrainer und dessen Frau sogar eines seiner Werke (“Buch der Einsamkeiten”) widmete, verband Guardiola eine tiefe Freundschaft.
“Wenn ich über Fußball auf Deutsch spreche, habe ich schon Probleme. Bei Lyrik ist das unmöglich”, begründete Guardiola, weshalb er die Gedichte auf katalanisch vorlas und sie von Schauspieler Thomas Loibl ins Deutsche übersetzen ließ.
“Die Poesie ist die Kunst der Armen”, zitierte Guardiola den an Multipler Sklerose erkrankten Marti i Pol, mit dem er in dessen Landhaus im katalanischen Roda de Ter oft gemeinsam in seinen Werken las. “Die Freundschaft war vor allem für mich inspirierend”, so Guardiola. “Es war ein Privileg, ihn zu kennen”. Das Publikum spendete am Ende des 90-minütigen Vortrags begeistert Beifall.