Passau – Bauarbeiter haben in Passau einen wertvollen Goldschatz gefunden. Doch sie drohen nun leer auszugehen.
Was tut man bei unverhofftem Reichtum? Den Job kündigen, ein neues Auto bestellen und einen Traumurlaub buchen? Hoffentlich haben das die vier Bauarbeiter nicht gemacht, die in der vergangenen Woche in Passau einen Goldschatz im Wert von fast einer Million Euro gefunden haben. Denn womöglich gehen sie leer aus.
Rechtlich dürfte es sich um einen sogenannten Schatzfund handeln. Der wird dann – laut Paragraph 984 Bürgerliches Gesetzbuch – folgendermaßen aufgeteilt: eine Hälfte gehört dem Eigentümer des Grundstücks, die andere Hälfte bekommt der Entdecker. Dies ist, so die Auskunft des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege derjenige, der den Auftrag für die Bauarbeiten gegeben hat, also der Bauherr. Im Fall des Passauer Schatzes dürfte dies der Bauherr sein. Der Privatmann lässt derzeit auf dem Grundstück am Hang zum Inn ein Wohnhaus bauen. Bei Abbrucharbeiten wurden dort am vergangenen Montag und noch einmal am Freitag Goldbarren und Blattgold gefunden. Der Wert des Schatzes dürfte laut der Pressesprecherin der Stadt Passau Karin Schmeller vermutlich bei knapp einer Million Euro liegen.
Das Edelmetall liegt nun in einem Bankschließfach der Stadt. „Es ist eine Fundsache“, so Karin Schmeller zur tz, „die wird ordnungsgemäß verwahrt.“ Bis die Eigentumsansprüche geklärt sind. „Das ist rechtlich kein einfacher Fall.“ Neue Goldfunde wurden übrigens nicht gemeldet.
V. Pfau
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