Verdrängte Geschichte. Weil sie Juden waren, wurden sie von den Nazis aus dem Amt gejagt. Während Kurt Landauer von Bayern München späte Anerkennung fand, blieb Austrias Michl Schwarz eine unbekannte Größe.
Als die Nazis ein paar Tage nach dem “Anschluss” Österreichs an das “Großdeutsche Reich” im März 1938 auch das Sekretariat der Wiener Austria okkupieren, ist der Klubpräsident bereits auf der Flucht. Denn Emanuel Michael Schwarz ist Jude. Als die “neuen Herren” das Präsidentenporträt an der Wand abhängen und durch ein Hitler-Bild ersetzen wollen, greift einer der wenigen nicht aus dem Amt vertriebenen Austria-Funktionäre zu einem Trick in Schwejk-Manier: Er dreht den Bilderrahmen einfach um und klebt den “Führer” auf die Rückseite. So überlebt die Erinnerung an den legendären Austria-Präsidenten, unter dessen Führung der Klub 1933 und 1936 zweimal den Mitropa-Cup holt, die damalige Champions League, heimlich weiter, sozusagen Rücken an Rücken mit Adolf Hitler.
Apropos Mitropa-Cup: Eine goldene Miniatur des Pokals, die der Präsident von seinen Austria-Vorstandskollegen als Dank geschenkt bekommt, wird nach dem Einmarsch der Nazis vom damaligen Austria-Sekretär in einem Wald in der Steiermark vergraben – und nach dem Zweiten Weltkrieg an “Michl” Schwarz zurückgegeben. Kleiner “Schönheitsfehler”: Die Nazis hatten die Miniatur aus dem Schwarz-Besitz “requiriert”, auf der Rückseite mit einem Hakenkreuz versehen und bei einem Fußballturnier während des Krieges als Preis ausgesetzt. Wie durch ein Wunder holt die damalige Austria-Mannschaft diesen Miniatur-Mitropapokal – der so wieder den Weg ins Klubsekretariat gefunden hat.
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