Das “Phantomtor” ist Geschichte – vor dem Heimspiel gegen Bayern München am Samstag (15.30 Uhr) kann sich 1899 Hoffenheim auf das Wesentliche konzentrieren. Doch die Zahlen sprechen gegen die Kraichgauer – und die Bayern streben eine ganz besondere Zahl an, die 36.
36 Spiele ohne Niederlage – diese magische Marke setzte der Hamburger SV vom 30. Januar 1982 bis zum 22. Januar 1983, eine Woche später riss die Serie beim Nordrivalen Werder Bremen. Die Bayern haben letztmals vor einem Jahr verloren, am 28. Oktober 2012 gegen Bayer Leverkusen (1:2). Am Samstag können die Münchner mit dem HSV gleichziehen – falls ihnen nicht 1899 Hoffenheim einen Strich durch die Rechnung macht.
Die Hoffnungen der Gastgeber auf die große Überraschung sind allerdings gering – trotz der zuletzt starken eigenen Leistungen. “Bayern ist derzeit vermutlich die beste Mannschaft der Welt”, sagte 1899-Kapitän Andreas Beck. “Wenn alles gut läuft, ist vielleicht ein Punkt drin. Aber das ist alles hypothetisch.”
Zehn Spiele, null Siege
Die Zahlen sprechen dann auch eine eindeutige Sprache zugunsten der Gäste. Seit dem Aufstieg in die deutsche Eliteliga 2008 hat Hoffenheim in zehn Begegnungen nicht ein einziges Mal gegen die Bayern gewonnen, drei Unentschieden und 6:23 Tore stehen zu Buche. Das 1:7 in München am 10. März 2012 ist zudem die höchste Niederlage der Hoffenheimer Bundesliga-Historie.
Dennoch ist die Vorfreude im Kraichgau riesig. “Dass die Bayern kommen, ist etwas Besonderes und erinnert uns daran, dass es etwas Besonderes ist, in der Bundesliga spielen zu dürfen”, sagte Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen. Die Mannschaft, die Trainer und die ganze Region freuen sich auf die Begegnung.”
Gisdol hofft auf das “magische Dreieck”
Trainer Markus Gisdol verlangt von seiner Mannschaft daher vollste Konzentration – und ein mutiges Spiel. “Ich möchte Bayern nicht in den Himmel loben, aber wir treffen wohl auf die derzeit beste Mannschaft der Welt. Wir wollen aber keine Ängste zeigen und müssen psychisch stabil bleiben”, sagte der 44-Jährige.
Für Unruhe im Münchner Strafraum soll dabei vor allem das “magische Dreieck” aus dem Kraichgau sorgen: Anthony Modeste, Roberto Firmino und Kevin Volland, die zusammen 18 der insgesamt 25 Hoffenheimer Saisontore erzielten. Volland konnte am Mittwoch allerdings nicht trainieren, sein Einsatz ist fraglich.