Frei für den FC Bayern – WESER

Am 29. Februar, entschied die zuständige Kammer des Landgerichts Augsburg mit Sitz in Landsberg am Lech am Montag, wird Hoeneß nach der Hälfte seiner Haftstrafe von 42 Monaten entlassen, zu der er am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro verurteilt worden war. Am 2. Juni 2014 hatte er die Haft angetreten, zunächst in der JVA Landsberg, ehe er vor einem Jahr Freigänger wurde und seine Tätigkeit im Nachwuchsressort der Münchner aufnahm. Die Wochenenden darf er seit Juni bei der Familie am Tegernsee verbringen. Nun steht der für ihn letzte und entscheidende Schritt zurück in die Freiheit kurz bevor. „Unter Berücksichtigung der Persönlichkeit des Verurteilten, seines Vorlebens, der Umstände seiner Tat, des Gewichts des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsgutes, seines Verhaltens im Vollzug, seiner Lebensverhältnisse und der Wirkungen, die von der Aussetzung für ihn zu erwarten sind, hat die Kammer entschieden, dass es verantwortet werden kann zu erproben, ob sich der Verurteilte künftig straffrei führen wird“, teilte die Kammer mit.

Rückkehr als Präsident denkbar

Kurz gefasst bedeutet das: Hoeneß‘ Antrag auf die sogenannte Halbstrafe wird stattgegeben, weil er Ersttäter ist, sich während der Haft tadellos verhalten hat und ihm eine gute Sozialprognose attestiert wird. Die zweite Hälfte der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt, aber auf drei Jahre erweitert. Zudem hat Hoeneß nach Angaben des Gerichts „den Schaden durch Zahlungen in Höhe von mindestens 43 Millionen Euro wieder gutgemacht“. Die Staatsanwaltschaft München II prüft derzeit allerdings, ob sie binnen einer Woche Beschwerde gegen die vorzeitige Freilassung einlegt. Doch das gilt als unwahrscheinlich. Die spannende Frage ist nun, in welcher Rolle Hoeneß künftig beim FC Bayern wirken wird, bei dem sein Wort ohnehin unverändert viel Gewicht hat. Bei jenem Verein, der sein Lebenswerk darstellt und für den er seit 46 Jahren tätig ist, als Spieler, bereits mit 27 Jahren als Manager, später als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender. Nun erscheint eine Rückkehr in eine führende Rolle beim FC Bayern möglich, trotz des Aufschreis, der dann zu erwarten wäre.

Als Aufsichtsratschef dürfte er wegen der Steuerhinterziehung kaum mehr in Frage kommen, aber eine Rückkehr des Patriarchen als Präsident halten sie zumindest im Verein für denkbar. Karl Hopfner, sein Nachfolger in beiden Ämtern, hatte schon vor Weihnachten angekündigt, Hoeneß nicht im Wege zu stehen. „Eine zweigleisige Kandidatur oder gar eine Kampfabstimmung wird es nicht geben“, sagte Hopfner über die anstehenden Präsidentschaftswahlen im Herbst, „es geht bei diesem Thema nicht um mich. Ich stelle mich da zurück.“ Zu vernehmen ist, dass Hoeneß seinen Worten tatsächlich Taten folgen lassen könnte. Jenen Worten, die noch nachhallen von der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. Mai 2014, als er zwei Monate nach seinem Rücktritt verkündete: „Wenn ich zurück bin, werd‘ ich mich nicht zur Ruhe setzen. Das war‘s noch nicht.“ Viele Mitglieder im Saal jubelten, seine Gegner in der Bevölkerung waren entsetzt. Dass Hoeneß polarisiert, gilt noch immer, nach der Steuerhinterziehung umso mehr. Es scheint, als versuche Hoeneß vorzubereiten, was er mit seinem Ausruf vor knapp zwei Jahren ankündigte. Im Verein heißt es, er sei voller Tatendrang, weit über die Nachwuchsabteilung hinaus. Als Privatperson machte Hoeneß jüngst mit Gesten von sich reden. Kurz vor Weihnachten hatte er bei einem Radiosender angerufen und 10 000 Euro für wohltätige Zwecke gespendet. An Heiligabend hatte er zudem 29 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in seinem Wohnort Bad Wiessee zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, die Asylbewerber mit seiner Frau bewirtet und ihnen Fanartikel des FC Bayern geschenkt.

Hoeneß wird abwägen, ob und inwieweit er sich wieder zurück ins Rampenlicht begeben will. Zunächst einmal, heißt es, wolle Hoeneß aber Urlaub mit seiner Frau machen.

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