„Hier haben wir die Chance, das Spiel gegen Jena vergessen zu machen“, will Trainer Markus Graskamp trotzdem punkten. Der Spieltermin ist kurzfristig vom DFB anberaumt worden, so dass mit Angelika Widowski und Leonie Bentkämper gleich zwei Spielerinnen berufsbedingt fehlen werden. Darüber hinaus steht die erkältete Nina Philipp nicht zur Verfügung.

Auch den Anpfiff um 14 Uhr empfindet Graskamp als Zumutung. „Wir sind Dienstag um Mitternacht im Hotel und am Mittwoch erst um Mitternacht wieder zurück“, spricht der Coach von wenig optimalen Bedingungen. Da der DFB die Hinserie noch in diesem Jahr abschließen will, wäre als Alternative nur der 22. oder 23. Dezember geblieben.

In der Innenverteidigung steht Nina Claassen nach ihrer Knieprellung wieder zur Verfügung. Franziska Bröckl bekam eine Spritze gegen ihre Rückenprobleme. Graskamp hofft, dass die linke Verteidigerin damit einsatzfähig ist. Maren Wallenhost hat sich nach ihrer Mandelentzündung im Training zurückgemeldet und steht für einen Kurzeinsatz bereit.

Viel Kopfarbeit ist für den Trainer die Torwartfrage. Tessa Rinkes, die gegen Jena einen unsicheren Eindruck hinterließ und beim entscheidenden Tor patzte, könnte durch die italienische Nationalkeeperin Laura Giuliani ersetzt werden. „Ich weiß es noch nicht. Die Reise mit dem Bus ist ja lang genug. Da mache ich mir meine Gedanken“, geht Graskamp auf „Grübel-Fahrt“. „Jede Spielerin auf dem Feld leistet sich ihre Fehler, doch die führen nicht gleich zum Tor. Das ist die Last des Torhüters“ ist für Graskamp mitentscheidend, wie Rinkes ihren Patzer mental verarbeitet.

Gute Chancen für die drei Punkte sieht der Trainer, wenn seine Elf frech und robust spielt: „Das haben wir in dieser Saison ja auch schon gezeigt.“ Allerdings nicht gegen Jena. Deshalb fordert Graskamp, dass die erfahrenen Spielerinnen ihrem Führungsanspruch mehr gerecht werden. Auch im offensiven Mittelfeld sieht er Verbesserungsbedarf: „Da brauchen wir mehr Durchschlagskraft. Das betrifft sowohl das Zentrum als auch die Außen.“