München – 150 Flüchtlinge haben am Donnerstagabend bei einer spontanen Demo auf der Heidemannstraße eine Straße vor der Bayernkaserne blockiert.
Die Polizei spricht von einer Gemengelage; von Frust, der sich unter den syrischen Flüchtlingen in der Bayernkaserne aufgestaut und der sich gestern Abend mit einer spontanen Demo auf der Heidemannstraße entladen hat. Beobachter, die täglich mit den Menschen in der Kaserne Umgang haben, warnen aber vor einer hoch explosiven Lage, vor einem Aufstand gar, der schon demnächst drohe. Sie sprechen von unhaltbaren Zuständen in der Kaserne, wo 100 Menschen in einem Schlafsaal zusammengepfercht seien. Einer jungen Familie mit einem Neugeborenen sei der Wunsch nach einem separaten Wohnbereich verweigert worden.
Selbst provisorische Trennwände zwecks minimalster Privatsphäre seien nicht gestattet. Sich völlig fremde Menschen, Männlein wie Weiblein, müssten zusammen duschen. Es habe bereits mehrere tätliche Übergriffe von Seiten der Security gegeben. Die Menschen müssten stundenlang für Essen anstehen, Flüchtlinge am Ende der Schlange würden mit den Worten „Du bist zu spät“ oftmals ohne Essen wieder weggeschickt.
Um gegen diese Zustände zu protestieren, verließen gestern Abend rund 100 Flüchtlinge die Kaserne und setzten sich auf die Straße. Die Polizei sperrte die Heidemannstraße ab, ein Vertreter der Regierung von Oberbayern versuchte, die Demonstranten zu beruhigen.
JUW/MDU