Finanzkraft von Fussball-Klubs “Die Kluft ist tiefer geworden”
Jörn Quitzau, Volkswirt und Blogger (fussball-oekonomie.de). (picture alliance / dpa – Uwe Zucchi)
Die Korrelation zwischen sportlichem Erfolg und Finanzkraft sei gestiegen, sagte Jörn Quitzau, Volkswirt und Blogger, im DLF. Durch die europäischen Klubwettbewerbe öffne sich die Finanzschere weiter. Man könne Erfolg im Fußball aber letztlich nicht kaufen.
Eine Liga müsse möglichst ausgeglichen sein, um das Publikumsinteresse zu halten. Wenn Bayern zehn Jahre lang vorne wäre, würde sich das beim Zuschauerinteresse bemerkbar machen, so Quitzau. Vor drei Jahren seien die Bayern noch verzweifelt, danach hätten sie sehr souveräne Spielzeiten abgeliefert. Wenn mannschaftliche Geschlossenheit verloren gehe, helfe Geld alleine auch nicht.
“Ich wehre mich gegen 1:1-Korrelation zwischen Finanzkraft und sportlichem Erfolg. Dafür gibt es zu viele Beispiele, dass diese einfache Gleichung nicht stimmt.”
Um Abhilfe zu schaffen, könnten Fernsehgelder aus europäischen Wettbewerben umverteilt werden, oder auch andere Erlösquellen der Fußballvereine – aber, so Quitzau, “wahrscheinlich ist das nicht. Wir sind weit von Umverteilung entfernt.”
Große Vereine hätten schon mehrfach die Gründung einer Europaliga als Drohkulisse genutzt, um eigene finanzielle Forderungen durchzusetzen. Das werde so bleiben.
