Nicht einmal 72 Stunden bleiben den Bayern-Basketballern zum Verdauen der bitteren Niederlage im Top16-Gruppenspiel der Euroleague gegen ZSKA Moskau! Denn am Sonntag müssen die Münchner Korbjäger bereits wieder ran. Es geht um 15 Uhr (live bei Sport1) im heimischen Audi Dome die EWE Baskets Oldenburg.
Besonders nach dem laut Forward Boris Savovic „schlechtesten Spiel der Saison“ am Donnerstag wird das keine leichte Aufgabe. Die Bayern müssen schnellstmöglich den Schalter umlegen, um in diesem hitzigen Duell zu bestehen. Robin Benzing: „Gegen Moskau ist vieles einfach nicht gut gelaufen. Wir haben uns von der Stärke und Eingespieltsein des Gegners beeindrucken lassen.“
Cheftrainer Svetislav Pesic sah dennoch etwas Positives in der Niederlage gegen die Millionentruppe aus Russland. „Ich bin sicher, dass wir von solchen Spielen nur profitieren und lernen können“, so der Coach. Und auch sein Schützling Savovic forderte, die Lektion gewinnbringend zu nutzen: „Wir müssen kämpfen wie Moskau und jedes Spiel genauso hart und zäh angehen wie sie.“
Dieses Vorhaben sollte möglichst bereits am Sonntag umgesetzt werden. Denn die Oldenburger reisen nicht an, um sich vorführen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Bereits im Vorfeld der Partie kam es zu einem Schlagabtausch zwischen beiden Vereinen. Hermann Schüller, Klubchef der Norddeutschen, bezeichnete den FC Bayern in einem Interview mit der SZ als „Talentgrab“. Schüller sprach von einem gezielten Wegkauf vielversprechender Nachwuchsspieler durch die Münchner. Hintergrund: Im Januar 2013 hatten die Bayern Paul Zipser, eine der großen deutschen Basketballhoffnungen unter Vertrag genommen. Laut Schüller hatten auch die Oldenburger um den 18-Jährigen gebuhlt.
Marko Pesic, Geschäftsführer des FC Bayern Basketball, will davon nichts wissen. „Paul hat sich für uns entschieden. Wir legen großen Wert auf die Förderung deutscher Talente Man darf nicht übersehen, dass wir ihm einen Vierjahresvertrag gegeben haben“, meinte Pesic junior und fuhr fort: „Der Grundtenor ist, dass deutsche Spieler nur zu Bayern kommen, damit sie nicht woanders spielen. Aber das stimmt nicht!“
Ordentlich Diskussionsstoff, der am besten auf dem Parkett gelöst wird. Schleißlich geht es bei dem Duell – aus sportlicher Sicht – um wichtige Punkte und den direkten Vergleich im Hinblick auf die Playoffs. „Ich sehe die Bayern in der Favoritenrolle“, sagte Oldenburgs Headcoach Sebastian Machowski. „Dennoch wollen wir natürlich um den Sieg mitspielen. Wir haben ebenfalls viele starke Spieler.“
Die Bayern jedenfalls gehen konzentriert und fokussiert ins nchste Duell. FCB-Präsident Uli Hoeneß meinte nach der Moskau-Niederlage: „Das muss nun abgehakt werden. Was jetzt zählt, ist das Spiel am Sonntag gegen Oldenburg.“
Das sehen auch die Spieler so. Robin Benzing: „Wir bleiben weiterhin positiv. Als Profi darf man nicht lange über eine Niederlage nachgrübeln, sondern muss diese hinter sich lassen und es beim nächsten Spiel besser machen.“ In diesem Fall in weniger als 72 Stunden.
Lena Meyer