Geduldig und ohne Blöße gegen defensiv engagierte Hausherren präsentierte sich der FCB in Mainz. Spannend wird es wohl erst, wenn die Gegner BVB oder Barca heißen.
Aus der Coface-Arena berichtet Michael Bauer
Selbst wenn der FC Bayern München zur Pause nicht in Front liegt, findet der Rekordmeister spätestens im zweiten Durchgang die Mittel, den Gegner auszuhebeln. Auch beim 3:0-Erfolg gegen Mainz 05 fielen die Bayern-Treffer nach der Pause und erneut in Form von Robert Lewandowski.
Als neutraler Zuschauer fragt man sich bei Spielen der Bayern, wer diesem Starensemble eigentlich Paroli bieten soll. Denn egal, wie lange und intensiv die Gegner verteidigen, die Guardiola-Elf verliert nie die Ruhe und lässt sich auch von kleinen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen. Rückstand zur Pause in Wolfsburg, verschossener Elfmeter durch Thomas Müller in Mainz. Das gute Gefühl, das die Bayern-Gegner mit in die Pause nehmen, hält nicht lange.
Den Gegner müde gespielt
Auch die 05er versuchten die Bayern über konsequente Defensivarbeit aus dem Konzept zu bringen. Das 4-4-1-1 der Schmidt-Elf funktionierte auch 45 Minuten hervorragend, mit Ausnahme des vergebenen Elfmeters durch Müller hatten die Gäste lediglich durch einen Distanzschuss von Douglas Costa eine gefährliche Aktion. Auch Kapitän Philipp Lahm sah in Mainz einen “aggressiven Gegner, der gut anläuft, die Räume eng macht und taktisch gute und schnelle Spieler hat”.
Nach der Pause sei der “Gegner dann müde geworden” und die Räume waren da, “um mit der fußballerischen Qualität, daraus Kapital zu schlagen”, wie Lahm bekundete. Dass die Partie nach dem ersten Bayern-Tor durch Lewandowski wie ein Trainingsspiel aussah, betitelte Lahm als “völlig falschen Eindruck”.
Mainz ohne Mittel
Den Mainzern fehlte gegen den deutschen Rekordmeister im Gegensatz zu den letzten Jahren der richtige Ansatz. Eine defensive Grundordnung gegen Bayern München ist nie falsch, aber die Distanz zum gegnerischen Tor ist bei Ballgewinnen am eigenen Sechszehner groß und ein schnelles Umschaltspiel gegen Bayern enorm schwer. Dazu kommt die hohe individuelle Klasse der Münchner, die jederzeit zu Torchancen führen kann.
So war es auch in Mainz und erneut war es Robert Lewandowski, der in der ersten Hälfte nicht zu sehen war, mit seinem Führungstor in Mittelstürmermanier den Bayern-Motor so richtig ins Rollen brachte. Der Pole erzielte per Doppelpack sein 100. Bundesligator im 168. Spiel, auf einen Treffer hatte er sich mit der entsprechenden Kleidung schon vorbereitet.
Form und Vorahnung – Robert Lewandowski knackt die 100-Tore-Marke im Spiel gegen Mainz
Der Angreifer besticht mit einer herausragenden Trefferquote, das Team mit Lösungswegen in schwierigen Situationen. Auf die Frage, wer den Bayern tatsächlich etwas entgegen zu setzen hat, kann man national nur den BVB als Antwort gelten lassen. “Dortmund ist ein Konkurrent, der lange oben dabei sein kann. Es wird ein interessantes Spiel”, betonte Philipp Lahm und führte weiter aus: “Es liegt aber an uns. Wenn wir unsere Punkte einfahren, dann wird es für jeden schwierig, dran zu bleiben”, so Lahm.
Sollten die Bayern ihre Form mit ins neue Jahr nehmen, darf man sich schon auf international ebenbürtige Gegner und große Duelle freuen. Echte Prüfsteine in der Bundesliga gibt es für den FC Bayern in dieser Saison nur wenige. Es heißt also: Warten auf den BVB, auf Barca und Real Madrid.
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