FC Bayern vor Duell mit FC Arsenal: Endlich wieder Fußball



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München – Die ersten Punktverluste der Saison taten den Bayern nicht weh. Der Ärger über das unschöne Spiel in Frankfurt war dennoch da. In der Champions League soll es wieder um Fußball gehen.

Die Freude auf die Champions League war beim FC Bayern München zu einem so frühen Saison-Zeitpunkt selten so groß wie im Moment. „Endlich wieder Fußball“ – unter diesem Motto stehen die Auftritte in der Fußball-Königsklasse für den deutschen Rekordmeister in dieser Spielzeit. Schließlich haben die Aufgaben der Über-Bayern auf nationaler Ebene derzeit wenig mit Fußball zu tun, zu destruktiv und defensiv stellen sich die Gegner dem bajuwarischen Starensemble in der Bundesliga entgegen. Die eigene Übermacht wird für die Münchener in der Heimat zur Last.


„Wir haben wie eine Handball-Mannschaft spielen müssen“, sagte Nationalspieler Jérôme Boateng nach dem 0:0 am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt. „Wenn man sieht, wie Frankfurt sich hinten reingestellt hat, dann ist das natürlich kein schöner Fußballabend“, klagte der Innenverteidiger.

Mit allen Mann am und im Strafraum verteidigten die Hessen vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena – und zwar von der ersten Minute an. Großteile des Spiels hielten sich bis auf Bayern-Keeper Manuel Neuer alle anderen 21 Spieler in der Hälfte der Gastgeber auf. „Jedes Wochenende steht man da und denkt, es geht nicht defensiver. Und dann kommt eine andere Mannschaft, die noch defensiver steht“, sagte Kapitän Philipp Lahm mit einem süffisanten Lächeln.

Die Spielweise der Hessen ging den Bayern deutlich mehr auf die Nerven als die ersten Punktverluste der Saison. Auch wenn es die Münchner damit verpassten, den uralten Rekord des englischen Traditionsclubs Tottenham Hotspur einzustellen, der in der Saison 1960/61 als bisher einziger Verein aus einer europäischen Topliga elf Siege zum Auftakt geschafft hatte. „Wir schauen nicht auf Rekorde, sondern auf uns. Jetzt ist das Thema erledigt, auch für die Presse“, sagte Boateng lapidar.

Erstmals in dieser Saison war es den Münchnern nicht gelungen, eine Lücke im dichten Abwehrnest des Gegners zu finden. Nur drei Tage nach der Pokal-Gala beim Vizemeister VfL Wolfsburg fehlte es dem Spiel des Tabellenführers an Tempo, Esprit und Ideen. „In Bremen und gegen Köln haben wir irgendwann das Tor gemacht, gegen die Eintracht leider nicht“, sagte der chronisch unterbeschäftigte Neuer.

Schon während der Partie in Frankfurt merkte man den Bayern an, wie sehr sie die ultradefensive Spielweise der Hausherren nervte. Bei jeder Kleinigkeit sprangen Betreuer und Ersatzspieler von der Bank auf, um sich über das Zeitspiel oder die eine oder andere Nickligkeit der Frankfurter zu beschweren. Bayern-Coach Pep Guardiola wollte das nach der Partie aber nicht überbewerten. „Der Gegner kann spielen, wie er will. Wir müssen in der Lage sein, gut anzugreifen“, sagte der Spanier. „Fußball ist nicht immer das, was man sich wünscht.“

Schon am Mittwoch wartet nun gegen den FC Arsenal in der Champions League die nächste Aufgabe auf die Münchner. Dass die Engländer mit Mesut Özil und Per Mertesacker ähnlich defensiv agieren wie die Frankfurter ist kaum zu erwarten. Auch wenn Arsenal-Coach Arsène Wenger beim 2:0-Sieg im Hinspiel ebenfalls aus einer verstärkten Abwehr heraus hatte agieren lassen. „Aber das liegt natürlich auch immer an uns. Wenn wir nach vorne spielen, dann muss der Gegner nach hinten arbeiten“, sagte Lahm.

dpa

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