FC Bayern scheitert am Triple-Traum: BVB beschert Klopp die finale Ehrenrunde – n

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DFB-Pokal , Halbfinale: In der Allianz-Arena jubelt die Mannschaft von Borussia Dortmund nach dem Sieg im Elfmeterschieen gegen den FC Bayern.

DFB-Pokal , Halbfinale: In der Allianz-Arena jubelt die Mannschaft von Borussia Dortmund nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern.(Foto: picture alliance / dpa)

Von Christoph Wolf, München


In einem irren Pokalspiel ist Dortmund beim FC Bayern lange chancenlos. Die Münchner führen, kombinieren und dominieren. Dann gleicht der BVB aus dem Nichts aus – und macht aus einer Demontage noch einen surrealen Triumph. Bayern erlebt ein Elfmeter-Debakel.

Der große Glanz vergangener Duelle fehlte in der vorerst letzten Ausgabe des Fußballklassikers Jürgen Klopp gegen FC Bayern. Die große Dramatik nicht. Mit 3:1 nach Elfmeterschießen triumphierte Borussia Dortmund in einem Pokal-Halbfinale, das als eines der seltsamsten Spiele der jüngeren Fußballgeschichte in die Annalen eingehen wird. Und das Klopp tatsächlich die Chance eröffnet, sich mit einem Paukenschlag aus Dortmund zu verabschieden. Nach regulärer Spielzeit hatte es in München 1:1 gestanden, die Verlängerung blieb torlos.


Der Triple-Traum ist geplatzt: Bayern-Trainer Josep Guardiola (M.) trstet Philipp Lahm (l.).

Der Triple-Traum ist geplatzt: Bayern-Trainer Josep Guardiola (M.) tröstet Philipp Lahm (l.).(Foto: picture alliance / dpa)

Während der FC Bayern und Josep Guardiola den Traum vom erneuten Pokalsieg und damit auch vom Triple begraben müssen, greift der BVB am 30. Mai nach dem zweiten Pokalsieg unter Klopp und der direkten Qualifikation für die Europa League. Gegner wird dann im Berliner Olympiastadion entweder Drittligist Arminia Bielefeld oder der VfL Wolfsburg sein.

Der Weg ins Finale war für den BVB in München allerdings ebenso beschwerlich wie surreal. Denn bis zur 75. Minute sahen die Münchner Meister im eigenen Stadion durch ein Tor von Robert Lewandowski (29.) wie die sicheren Sieger aus: Sie führten, kombinierten, dominierten gegen einen passiven BVB.

Der ließ nicht nur den angekündigten Biss vermissen, sondern half beim Gegentor durch Lewandowski auch noch slapstickartig mit. Dass der Treffer von jenem Spieler erzielt wurde, dessen Verlust die Dortmunder in dieser Saison nie kompensieren konnten, war aus BVB-Sicht eine ebenso bittere Pointe wie die Torentstehung.

Teams Tore

Bayern München: Neuer – Weiser, Boateng, Benatia, Bernat – Rafinha, Alonso, Thiago (68. Robben/84.Götze), Lahm – Müller (76. Schweinsteiger), Lewandowski

Borussia Dortmund: Langerak – Schmelzer, Hummels, Sokratis – Durm – Gündogan, Bender (91. Kehl) – Reus, Kagawa (70. Mkhitaryan), Blaszczykowski (83. Kampl) – Aubameyang

Schiedsricher: Peter Gagelmann

Tore: 1:0 Lewandowski (30.), 1:1 Aubameyang (75.)

Elfmeterschießen: Lahm (FCB) verschießt, 1:2 Gündogan (BVB), Alonso (FCB) verschießt, 1:3 Kehl (BVB), Langerak pariert gegen Götze (FCB), Neuer pariert gegen Hummels (BVB), Neuer (FCB) verschießt

Nach einem BVB-Konter boten sich Shinji Kagawa im Angriff mehrere Anspielmöglichkeiten. Doch der Japaner zögerte und zauderte solange, bis schließlich ein Münchner das Bein in seinen Pass bekam. Über Benatia schalteten die Bayern direkt um, der Ball landete perfekt bei Lewandowski. Der scheiterte frei vor BVB-Keeper Mitch Langerak zwar zunächst am Pfosten, schob den Ball im zweiten Versuch aber unter dem ungelenk hochspringenden Sokratis in den Kasten.

Langerak oder die Latte

Der BVB wirkte geschockt, die Münchner hatten durch Lewandowski (39./55.), Müller (48.) und Thiago (58.) weitere Großchancen, scheiterten aber an Langerak oder der Latte. Bei einem Handspiel von Dortmunds Marcel Schmelzer hätte es in der 56. Minute zudem Elfmeter für die Münchner geben müssen, den das Schiedsrichtergespann um Peter Gagelmann den Bayern aber verweigerte.

Dann fiel aus dem Nichts der Ausgleich für den bis dato erstaunlich schlappen BVB. Über Jakub Blaszczykowski landete der Ball beim eben erst eingewechselten Henrikh Mkhitaryan, der den Ball flach vors Tor schob. Reus verpasste zwar. Aber Pierre-Emerick Aubameyang (75.) grätschte den Ball ins Bayern-Tor und strafte damit eine freche Choreografie der Bayern-Fans in der Südkurve. “There is only one real Badman Robben” war dort vor Spielbeginn unter einem Banner zu lesen, das Franck Ribery und Arjen Robben als Superhelden zeigte und eine Anspielung auf den Dortmunder Maskenjubel beim Derbysieg über Schalke war.

Aubameyang weckt den BVB

Doch der einzige Superheld, der zustach, war BVB-Batman Aubameyang. Ribery fehlte verletzt, Robben wurde in der 68. Minute unter frenetischem Jubel für den zuvor überragenden Thiago eingewechselt, musste nur 16 Minuten später aber wieder verletzt vom Platz.

Mit seinem Ausgleichstor weckte Aubameyang den zuvor resigniert wirkenden Klopp und seine Borussia, die in der Schlussviertelstunde die Partie für sich hätte entscheiden müssen. Doch Bayern-Neuer erzwang mit zwei Glanzparaden gegen Marco Reus die Verlängerung. Dort flog der erst in der 83. Minute eingewechselte BVB-Joker Kevin Kampl übermotiviert mit Gelb-Rot vom Platz, Lewandowski wurde von BVB-Keeper Langerak rüde umgecheckt, nur Tore fielen keine. Es ging ins Elfmeterschießen, wo ein ohnehin dramatisches Fußballspiel eine surreale Zuspitzung fand: Alle vier Bayern-Schützen scheiterten vor der eigenen Fankurve mit ihren Strafstößen.

Vier Bayern-Elfer gescheitert

Philipp Lahm und Xabi Alonso rutschten aus schossen drüber, Ex-Borusse Mario Götze scheiterte an Langerak. Als der vierte Versuch von Bayern-Keeper Manuel Neuer an die Torlatte klatschte, brachen bei den zuvor durch Ilkay Gündogan und Sebastian Kehl erfolgreichen Dortmundern alle Dämme. In einer Spielertraube stürmten sie auf Keeper Langerak ein, Noch-Trainer Jürgen Klopp sprintete zu seinen Spielern, während die Bayern und Guardiola ungläubig vom Feld schlichen.

Denn den Mut, Kampf und Krawall, den Klopp und seine Spieler versprochen hatten, hatten in München lange Zeit nur die Bayern gezeigt. Der konsternierte Guardiola sprach nach der Partie sogar vom besten Spiel, das sein Team gegen den BVB gemacht habe. Trotzdem bleibt ihm nun in der Champions League gegen den FC Barcelona nur noch eine Chance auf einen weiteren Titel.

Im Pokalfinale von Berlin stehen Borussia Dortmund und Jürgen Klopp. Und können dort aus dem Bonus-Track einer verkorksten Saison noch einen echten Titel machen.

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Emotionen auf der Seitenlinie: Die zwei Gesichter des Jrgen KloppEmotionen auf der Seitenlinie: Die zwei Gesichter des Jrgen KloppEmotionen auf der Seitenlinie: Die zwei Gesichter des Jrgen Klopp

Emotionen auf der Seitenlinie
Die zwei Gesichter des Jürgen Klopp

Quelle: n-tv.de

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