München – Bayern München wird nach dem Kreuzbandriss von Javi Martinez noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Das bestätigte Trainer Pep Guardiola am Samstag. „Wir brauchen sicher einen neuen Spieler. Wir haben noch 15 Tage und werden reagieren“, sagte der Spanier, der zudem bestätigte, dass Bastian Schweinsteiger noch einige Zeit ausfallen werde.
„Wir brauchen sicherlich einen neuen Spieler in der Position. Wir haben Kandidaten“, sagte Guardiola. In der Absicht, bis zum Ablauf der Transferfrist am 1. September tätig zu werden, seien sich die Entscheidungsträger im Verein von Karl-Heinz Rummenigge bis Matthias Sammer einig. „Sie haben mehr Angst als ich. Sie wollen unbedingt“, sagte Guardiola am Samstag. „Das liegt ja auf der Hand, dass wir da noch etwas tun müssen“, sagte auch Michael Reschke „Sport1“. Der ehemalige Leverkusener ist als neuer Technischer Direktor führend in die Suche eingebunden.
Zu den möglichen Kandidaten äußerte sich Guardiola nicht. „Die Namen bleiben bei uns.“ Eine Reaktivierung von Daniel van Buyten (36), der bei den Bayern nach der vergangenen Saison keinen Vertrag mehr erhalten und im Laufe der Woche sein Karriereende verkündet hatte, schloss er aber aus: „Wir suchen einen jungen Spieler.“ Dafür könnte Reschke den zweimaligen Nationalspieler Philipp Wollscheid (25) von seinem Ex-Club Leverkusen in Erwägung ziehen.
Das Anforderungsprofil beschrieb Guardiola mit einem Lächeln: „Er muss groß sein, schnell, kopfballstark, ist flexibel einsetzbar und soll wenig kosten.“ Dann ergänzte er ernsthafter: „Aber dafür sind wir vielleicht ein bisschen spät.“
Der neue Akteur muss in erster Linie Abwehrspieler sein. Guardiola hob hervor, dass in seinem Kader in Weltmeister Jérome Boateng nur noch ein Spezialist für die rechte Position in einer Dreier- oder Viererkette zur Verfügung stünde. Es sei aber „unmöglich“, allein mit Boateng die ganze Saison zu spielen. Der deutsche Nationalspieler ist zudem im Bundesliga-Eröffnungsspiel der Bayern am kommenden Freitag gegen den VfL Wolfsburg gesperrt.
Als
werden in Medien internationale Akteure wie Diego Godin (Atletico Madrid), Mehdi Benatia (AS Rom), Stefan Savic (AC Florenz), Daniel Agger (FC Liverpool), Raphael Varane (Real Madrid) oder auch Sergio Busquets und Javier Mascherano von Guardiolas Ex-Verein FC Barcelona gehandelt.
So oder so sei die beim 0:2 im Supercup gegen Borussia Dortmund erlittene Verletzung von Martinez ein großes Problem, ergänzte der Bayern-Coach. Martinez hatte im Supercup-Finale gegen Borussia Dortmund einen Kreuzbandriss erlitten. „Javi ist ein spezieller Spieler. Mit ihm können wir mehrere Systeme spielen“, klagte Guardiola. „Er war in überragender Form. Wir werden ihn sehr vermissen.“
Ohne den angestrebten Neuzugang sowie die verletzten Martinez, Thiago, Rafinha, Bastian Schweinsteiger und den angeschlagenen Franck Ribéry müssen die Bayern die erste Pokal-Aufgabe in Münster meistern. „Dritte Liga, das sind fast Profi-Spieler, das ist immer gefährlich – gerade in unserer Situation“, mahnte Guardiola. Einige Weltmeister werden trotz ihrer Fitnessprobleme im voll besetzten Preußen-Stadion ran müssen. Auch Arjen Robben wird im Gegensatz zum 0:2 im Supercup in Dortmund zumindest zum Kader gehören. „Wir brauchen Zeit, aber in diesem Wettbewerb gibt es keine. Es gibt nur in or out“, erklärte Guardiola.
Weltmeister Schweinsteiger wird auch den Bundesligastart verpassen. Der 30 Jahre alte Vize-Kapitän laboriert noch an den Nachwirkungen des WM-Einsatzes in Brasilien und befindet sich unter anderem wegen erneuter Patellasehnen-Probleme am Knie noch nicht einmal im Lauftraining, wie Guardiola berichtete: „Basti ist verletzt. Er fehlt beim Saisonstart.“ Zu einem möglichen Rückkehr-Zeitpunkt sagte der Bayern-Coach nichts.
sid/dpa